Oberhausen. Die Fassade des Bischof-Ketteler-Hauses in Oberhausen soll unter Denkmalschutz gestellt werden.
Die Mitglieder der Bezirksvertretung Osterfeld werden am heutigen Dienstag, 18. Februar, darüber entscheiden, ob die Fassaden des Bischof-Ketteler-Hauses an der Kettelerstraße unter Denkmalschutz gestellt und als Baudenkmal in die Denkmalliste des Landes Nordrhein-Westfalen eingetragen werden. Der Osterfelder Bezirksbürgermeister Stefan Zimkeit erwartet die Zustimmung der Mehrheit der Bezirksvertreter zu diesem Plan.
Ein entsprechender Antrag wurde 2013 vom Landschaftsverband Rheinland (LVR), dem Amt für Denkmalpflege im Rheinland, gestellt und betrifft die Süd- und Ostfassaden des Bischof-Ketteler-Hauses, das in den Jahren 1913 bis 1915 nach den Plänen des Architekten Karl Brocker erbaut und in den 1950er Jahren erweitert wurde.
Gebäudefront lebt vom Farbkontrast
In der Denkmalliste der Stadt Oberhausen heißt es dazu: „Die historische Fassade wird durch zehn mit Voluten (Schneckenform, Anm. d. Red.) und Vasen verzierte Wandpfeiler aus Sandstein gegliedert. Diese Gliederung übernimmt der Anbau. Im Erdgeschoss des Kerngebäudes befinden sich noch die originalen Fensterrahmen.
Die schlichte Gebäudefront von 1915 lebt gestalterisch vom Farbkontrast aus backstein-sichtigen Wandflächen und Gliederungselementen sowie Figurenschmuck aus gelbem Sandstein.“ Die Fläche der westlichen Giebelfront werde über alle Geschosse durch gestufte Backsteinpilaster strukturiert, heißt es weiter.
Zeugnis für soziales Engagement
Aufgrund der baulichen Veränderungen im Inneren des Gebäudes beschränkt sich der Denkmalwert jedoch allein auf die straßenseitige Fassade sowie die westliche Giebelfront.
Das Bischof-Ketteler-Haus in Osterfeld gilt als bedeutend für „die Geschichte des Menschen als Zeugnis für das soziale Engagement und die Bautätigkeit, die vor und nach den beiden Weltkriegen von den regionalen Katholischen Arbeitervereinen ausgingen“.
Es war ursprünglich ein Arbeitervereinshaus mit Ledigenheim wie es vor dem Ersten Weltkrieg typisch war. Das Gebäude ist zudem das Werk des bekannten, schwerpunktmäßig im Ruhrgebiet tätigen Architekten Karl Brocker und ist ein Beispiel für dessen Werk vor dem Ersten Weltkrieg.