Oberhausen. Das Bild des Katzenbabys, das sich vertrauensvoll an die Schulter seiner Mutter lehnt, die wiederum ihr Kind zärtlich mit beiden Pfoten umschlungen hält, es rührte die Menschen im Internet. Jetzt gehört dem Künstler und Fotografen Oliver Pietern mit seiner Darstellung der Monat Mai im Whiskas-Kalender 2014.

Das Bild des Katzenbabys, das sich vertrauensvoll an die Schulter seiner Mutter lehnt, die wiederum ihr Kind zärtlich mit beiden Pfoten umschlungen hält, es rührte die Menschen im Internet. Es bewegte so sehr, dass auch Whiskas darauf aufmerksam wurde. Und jetzt gehört dem Künstler und Fotografen Oliver Pietern mit seiner seelenvollen Mutter-Kind-Darstellung der Monat Mai im Whiskas-Kalender 2014.

Es fehlten die Models

Pietern ist 40 Jahre alt und eigentlich Designer. „Ich arbeite im Bereich Computeranimation und Visualisierung bei Effex im TZU“, sagt er. Als der Oberhausener Bildgestaltung lernen wollte, begann er mit der Fotografie. „Mir fehlten aber Models“, sagt Pietern, dessen Freundin Nadine schon seit Jahren ehrenamtlich für die Katzenhilfe arbeitet. Fehlende Modelle, die Tiere ohne Zuhause, die möglichst ansprechend fotografiert werden müssen, damit sie Menschen auffallen: Es kam eines zum anderen. Plötzlich war Pietern in seinem Privatleben Katzen-Fotograf. Kein leichter Job. „Ich musste viel lernen“, gibt er zu. Tipps aus dem Netz halfen dabei.

„Die Tiere sind alle so sensibel und jede Katze ist absolut einzigartig“, schwärmt Freundin Nadine von den kleinen Raubtieren. Deren Schönheit begeistert die Menschen schon lange, sie faszinierte Genies wie Leonardo da Vinci, der einst erklärte: „Schon die kleinste Katze ist ein Meisterwerk.“ Und selbst der Prophet Mohammed zollte diesen Lebewesen höchsten Respekt. Einmal teilte er sogar seinen Mantel in zwei Stücke, um eine auf einer Hälfte ruhende Katze nicht zu stören.

Pietern muss die Tiere, die vorübergehend im Katzenhaus leben, zwangsweise stören. Das macht die Aufgabe der Fotografie umso schwieriger. Denn die Kater und Katzen dort sind häufig schwer traumatisiert, haben Schreckliches erlebt, schwerste Verletzungen erlitten. Deshalb nehmen sich Nadine und Pietern unendlich viel Zeit. Jeden Freitagabend gibt es jetzt Fotosessions, tauchen die beiden ab in „eine eigene, kleine, schnurrende Welt“. Wenn Pietern und Nadine ihre nächtliche Fotopirsch beenden, kommt oft die Frühschicht, die die Kater und Katzen versorgt.

Vertrauen muss man sich verdienen

„Wir müssen uns das Vertrauen unserer Modells erst verdienen“, stellt Nadine klar. Sie erzählt lachend, dass aus ihr die Frau am Wedel geworden sei. Spielen verbindet schließlich. „Wenn die Tiere gut fotografiert sind, werden sie besser vermittelt“, ein Ansporn für Pietern.

Manche Katzen sind sehr scheu. Es gibt aber auch andere Samtpfoten. Die, die sich durch nichts aus der Ruhe bringen lassen. So einer war Pamuk. So eine war Uschi. Sie durften mit ins Studio, in das Atelier in einem Raum der ehemaligen Havensteinschule. Von Pamuk, dem kleinen eh sehr fotogenen blauen Britisch Kurzhaar-Kater, liegen zauberhafte Motive vor. Uschi zerfetzte erst mal gewissenhaft Papiertüten, um später stolz inmitten ihres Werks zu sitzen. Beide fanden übrigens längst ein neues Zuhause.

„Die Fotos entstehen nebenbei“, sagt Pietern, „das Wichtigste ist das Spiel, durch das man den Zugang zu den Tieren findet.“

Nun macht Pietern nicht nur Fotos von Katzen. Seine Kunst ist eine Mischung aus 3D-Visulisierung, Malerei und Fotografie. Seine Arbeiten finden sich im Internet unter hoschie.devanart.com. „Dort sind die Katzenbilder auch sehr gut angekommen“, sagt er. Aber eben nicht nur die Katzenbilder.