Oberhausen. Für rund 7500 in Oberhausen angemeldete Autos, exakt 5742 Pkw und 1747 Lastkraftwagen, könnte es ab 1. Juli 2014 in fast dem gesamten Stadtgebiet heißen: Wir müssen draußen bleiben. Denn diese Fahrzeuge besitzen nur gelbe oder rote Schadstoff-Plaketten.
Für rund 7500 in Oberhausen angemeldete Autos, exakt 5742 Pkw und 1747 Lastkraftwagen, könnte es ab 1. Juli 2014 in fast dem gesamten Stadtgebiet heißen: Wir müssen draußen bleiben. Denn diese Fahrzeuge besitzen nur gelbe oder rote Schadstoff-Plaketten. Die Verschärfung der Umweltzone aber beinhaltet, dass in den Kernzonen des Ruhrgebietes ab Sommer dieses Jahres ausschließlich Autos mit grüner Plakette fahren dürfen.
100 Euro für Sondererlaubnis
Josef Stemper von der Oberhausener Tafel sieht diesem Datum mit Sorge entgegen. Denn auch von den vier Transportfahrzeugen, mit denen die Vereinsmitglieder gespendete Lebensmittel von den Geschäften abholen, besitzt eines noch die gelbe Plakette. Eine Neuanschaffung käme die Tafel teuer zu stehen: „20.000 Euro für den Wagen und dazu noch einmal rund 10.000 Euro für die Kühltechnik“, schätzt der Vorsitzende. Ein Betrag, der für den Verein, der sich ausschließlich über Spenden finanziert, kaum zu bewältigen ist.
Eine Kostenlawine rollt auch auf Unternehmen und Verkehrsbetriebe zu. Dabei können allerdings Firmen befristete Ausnahmeregelungen nutzen. Für 100 Euro pro Fahrzeug erhalten sie die Genehmigung, sich trotz gelber Plakette weiter durch die City zu bewegen.
Während im ganzen Jahr 2013 lediglich rund 150 dieser Ausnahmegenehmigungen erteilt worden sind, waren es laut Stadtsprecher Martin Berger in den ersten Januarwochen 2014 bereits 54.
Stoag hat rechtzeitig vorgesorgt
Die Stoag, die aktuell mit 121 Bussen in Oberhausen unterwegs ist, hat rechtzeitig vorgesorgt. „Durch stetigen Erwerb neuer Busse in der Vergangenheit werden bis zum 1. Juli alle Busse den Umweltauflagen entsprechen“, versichert Stoag-Sprecherin Sabine Müller. 4,14 Millionen Euro legte das Verkehrsunternehmen erst im Januar wieder in 16 neue Busse an.
Im Zeitplan sieht sich zwar auch die Mülheimer Verkehrsgesellschaft mbH (MVG), die in Oberhausen die Linien 122, 124 (eine Haltestelle), 129, 136 sowie NE 10 betreibt. Insgesamt verfügt die MVG über 50 Busse. Von diesen haben nach Angaben von Pressesprecher Olaf Frei 36 bereits eine grüne Plakette.
„Die Anschaffung von acht neuen Bussen steht voraussichtlich für 2015 an“, ergänzt Frei. Die Umrüstung der übrigen für bis zu 8000 Euro pro Fahrzeug werde im Unternehmen gerade diskutiert. Schlimmstenfalls könne aber auch die MVG erst einmal Ausnahmegenehmigungen beantragen, die dann Ende 2015 ausliefen.