Die Stadt Oberhausen bekommt die Feinstaubbelastung an der Mülheimer Straße nicht in den Griff. An 38 Tagen wurden im vergangenen Jahr die maximal zulässigen Grenzwerte überschritten, erlaubt sind pro Jahr jedoch höchstens 35.

Die Mülheimer Straße deswegen aber von vier Fahrspuren (zwei je Fahrtrichtung) auf nur noch zwei Spuren (eine je Fahrtrichtung) zu verringern, das erfährt bei den Oberhausenern kaum Gegenliebe.

Das zeigt die im Oktober vollzogene wissenschaftlich begleitete Befragung von 400 Oberhausenern, die die Universität Duisburg- Essen im Auftrag der NRZ durchgeführt und analysiert hat.

Als Wahlkampfthema entdeckt

Die Oberhausener Grünen sind allerdings fest entschlossen, mit dem Vorschlag einer starken Verkehrsreduzierung auf der Hauptverbindungsstraße zwischen zwei Autobahnen (A40/A42) in den Kommunalwahlkampf zu ziehen. „Welche der folgenden Maßnahmen finden Sie zur Senkung der Feinstaubbelastung am ehesten geeignet?“, lautete die Frage beim NRZ-Bürgerbarometer. Die meisten Befragten (42 Prozent) beantworten diese Frage mit schärferen Kontrollen der Umweltzone. Ein Durchfahrverbot für Lkw auf der Mülheimer Straße wird dagegen von 39 Prozent der Befragten genannt.

Nur vier Prozent stimmen dem Vorschlag der Umweltdezernentin Sabine Lauxen (Grüne) zu, die Fahrspuren von vier auf zwei zu verringern. Der neue Vorschlag der Grünen, statt einer Verringerung der Fahrspuren mit Pförtnerampeln an drei Stellen die Neigung der Autofahrer zu reduzieren, durch Oberhausen zu fahren, stößt bei vielen Lesern ebenfalls auf Proteste. Auch der Grünen-Koalitionspartner SPD lehnt diese Idee ab. „Solch willkürliche Maßnahmen sind kontraproduktiv, weil sie das Problem nicht lösen, sondern nur verdrängen“, sagt SPD-Fraktionschef Wolfgang Große Brömer. Durch die dann provozierten Dauerstaus gelange noch mehr Feinstaub in die Umwelt.

Prof. Michael Schreckenberger, Verkehrsforscher der Uni Duisburg-Essen, hält von Pförtnerampeln genauso wenig wie von einer Verengung der Straße. Erfahrungen anderer Städten hätten gezeigt, dass solche Maßnahmen nirgendwo zum Erfolg geführt hätten.