Oberhausen.. Festival-Fieber im Park. „Olgas Rock“ ist am Freitag bestens angelaufen. 14.000 Fans rockten mit Bands wie Itchy Poopzkid. Am Samstag werden die Lokalmatadore von Sondaschule erwartet. Doch was ist typisch Olga, typisch Rock? Und vor allem: wer? Wir haben uns umgeschaut.

Die Olga rockt wieder. Und steuert einem neuen Besucherrekord entgegen. 14.000 Fans schauten sich am Freitag in Oberhausen-Osterfeld auf dem Gelände der ehemaligen Landesgartenschau die Umsonst-und-draußen-Sause an.

Veranstalter Andreas Kerndl vom organisierenden Verein "RockO" ist von den guten Zahlen überrascht. "Die Leute sind extrem früh gekommen. Schon kurz nach der Öffnung der Tore am Freitagmittag waren mehr als 1000 Leute da." Die Gesamtrekordmarke von 26.000 Olga-Rockern an beiden Festivaltagen aus 2012 sollte geknackt werden.

Sondaschule lockt mit Monstershow

Rappelvoll zeigte sich der Bereich vor der Bühne am Freitag vor allem beim Headliner "Itchy Poopzkid". Auch am Samstag bewegen sich wieder die Instrumente. Die Gruppe "Sondaschule" aus Oberhausen und Mülheim lockt ab 21.40 Uhr mit einer Monstershow. Auch "Snuff" und "Supershirt" bitten Anhänger von Rock, Pop, Metal und Punk zum Tanz in die Grünanlage.

Und die Fans selbst? Sie feiern mit Sonnenbrille und sogar im Dinokostüm. Doch was ist typisch Olga, typisch Rock? Und vor allem: wer? Wir haben uns nach Festival-Typen umgeschaut.

Der Erstreihen-Steher

Er kommt als erster und geht als letzter. Seine Arme befinden sich meistens in der Luft. Klatschend oder kreisend oder beides. Absperrgitter sind seine Welt. Textsicher brummt er alle Lieder mit. Warum eine Band hören, wenn er alle haben kann? Seine Pole Position verlässt er nur zur Not(-durft).

Der Pogo-Purist

Er kann nicht stillstehen. Wippen, jau! Es giert ihn nach Körperkontakt. Aber Schmusen ist nicht. Es muss roh und dreckig sein. Blaue Flecken sind für ihn kein Makel. Sein Revier ist der Bereich unmittelbar vor der Bühne. Mit Anlauf sucht er Gleichgesinnte, die sich zum Takt der Musik anrempeln lassen. Die gesteigerte Variante heißt übrigens "Moshen". Doch davon lässt man lieber seine Arme und Beine.

Freizeit

Der Handykamera-Nerver

Nichts, was er sieht, möchte er an den Augenblick verschenken. Alles muss aufgezeichnet werden. Alles muss ins Wackelbild. Dazu drängelt er sich vor. Hält anderen Fans grelle Smartphone-Rückseiten vor die Nase. Vom Live-Erlebnis hat er nicht viel. Tragisch: Trotz akribischer Dokumentation bleibt ihm das wahre Festivalgefühl verwehrt.

Der Familien-Rocker

Er kommt nicht allein. Seine Familie wird zum besten Konzert-Freund. Die Kinder hat er vorbildlich mit Ohrstöpseln und Schallschutzkopfhörern ausgestattet. Ist er gut, lässt er den Nachwuchs die Musik selbst entdecken. Ist er übereifrig, wird er zum referierenden Wasserfall. „Also damals bei uns...“

Der Wiesen-Hocker

Er ist naturverbunden und äußerst gemütlich drauf. Selbst röhrende Rocker bringen ihn nicht in Aufregung. Sein Platz ist weit weg vom Geschehen. Er hat gute Sicht, aber sein Sitz- oder Liegeplatz ist nach der Sonne ausgerichtet. Er tritt gerne im Rudel auf und quatscht urplötzlich über Dinge, die gar nichts mit den Bands zu tun haben.

Der Bierwagen-Bevölkerer

Er ist immer flüssig. Und noch einer. Und noch einer. Zugabe! Am Anfang wippt er noch mit, am Ende wankt er im Dauerlauf zum Klohäuschen. Dixi statt Rock. Schwitz-Wetter oder Bibber-Temperaturen sind ihm einerlei. Becher sind für ihn zum Bechern da. Und Gnade seiner Umgebung, wenn er zum großen Finale selbst zum Sänger wird.

Der Armbändchen-Liebhaber

Seine Handgelenke sind nie unbedeckt. Er hasst Wolfgang Petry, sieht aber fast so aus. Festivalbändchen aus Stoff zieren seine Arme. Je mehr, desto besser. So bleibt von jeder Sause auch nach Ende etwas haften.