Die Teilnehmer der Synode der Evangelischen Kirche Oberhausen müssen sich am heutigen Samstag mit einer komprimierten Verwaltungsstruktur und einem neuen Finanzwesen auseinandersetzen. Beides verordnet von der Landessynode Nordrhein-Westfalen. Oberhausens Superintendent Joachim Deterding nimmt den Gemeindemitgliedern allerdings im Vorfeld schon eine Sorge: „Es wird auch weiterhin Gemeindebüro-Zeiten vor Ort geben, so dass die Menschen unsere Mitarbeiter auch in Zukunft wohnortnah erreichen können.“
Umzug bis zum 1. Juli
Hintergrund der Neuorganisation im Oberhausener Kirchenkreis ist ein Beschluss der Landessynode, dass ab 2015 ein neues Finanzwesen eingeführt werden muss und ab 2017 jeder Kirchenkreis nur noch ein Verwaltungsamt haben darf. Bislang gab es in Oberhausen drei: Neben den beiden Großgemeinden Holten-Sterkrade und Königshardt-Schmachtendorf, die sich selbstständig verwaltet haben, gab es bereits einen Zusammenschluss von sechs kleineren Gemeinden.
Nun packen die Gemeindemitarbeiter ihre Kisten, um mit Sack und Pack in die Zentrale des Kirchenkreises an der Marktstraße umzuziehen. Dort wurde in den vergangenen Monaten umgebaut, um die notwendigen neuen Büroräume für die Mitarbeiter aus den Stadt- und Ortsteilen zu schaffen. Schon am 1. Juli soll der Umzug abgeschlossen sein.
Joachim Deterding: „Es wird bei uns aber keinen Stellenabbau geben. Eher im Gegenteil. Die neue Organisation soll mehr Qualität mit neuen Standards in der Verwaltung sicherstellen, das wird teurer als bisher.“ Was das genau für Standards sein werden, steht noch nicht fest. Daran wird derzeit auf Landessynodal-Ebene gearbeitet.
Kein Verständnis hat Joachim Deterding jedoch für die Fristensetzung der Landessynode: „Erst die neue Verwaltungsstruktur, deren Mitarbeiter dann für das neue Finanzwesen geschult werden, das gäbe Sinn.“ Oberhausen hat sich entschlossen, genau diese Reihenfolge einzuhalten: „Deshalb haben wir in den letzten Monaten auf Hochtouren daran gearbeitet“, sagt Deterding, der davon ausgeht, dass auch die Synode den Plänen am Samstag zustimmt: „In Vorgesprächen haben die Presbyterien der Gemeinden bereits zugestimmt.“