Oberhausen. . Die Verengung der Mülheimer Straße sei wirksamste Methode, die Feinstaub-Belastung in den Griff zu bekommen. Scharfe Kontrollen wie beim Blitzmarathon sind möglich.

Die Feinstaubbelastung an der Mülheimer Straße zu senken ist eine der größten Herausforderungen für die Stadt. Die Vorgaben der EU sind bindend. Sollten die Grenzwerte weiterhin in schöner Regelmäßigkeit überschritten werden, sind Strafzahlungen nicht mehr auszuschließen. „Aus meiner Sicht ist die Verringerung der Fahrspuren an der Mülheimer Straße nicht die einzige, aber die wirksamste Methode“, sagt Umweltdezernentin Sabine Lauxen. Doch nur vier Prozent der Oberhausener haben beim aktuellen NRZ-Bürgerbarometer ihre Zustimmung signalisiert. „Es wundert mich insofern nicht, als dass es eine sehr komplexe Maßnahme ist“, bewertet Lauxen dieses Ergebnis. „Wenn man die Mülheimer Straße nur als vielbefahren und vierspurig kennt, ist es schwer, sich da etwas anderes vorzustellen.“

Stark belastete Straße

Die Umweltdezernentin will die Oberhausener dennoch überzeugen. „Ich habe jedoch nicht von heute auf morgen und ohne Notwendigkeit die Idee in die Welt gesetzt, die Mülheimer Straße auf zwei Spuren und mit mehr Grün zu verringern. Die Mülheimer Straße ist stark belastet, die Menschen, die dort leben und arbeiten, haben ein Recht darauf, dass wir uns um ihre Gesundheit kümmern.“ Außerdem mache die EU Druck, dass geeignete Maßnahmen ergriffen werden und die Grenzwerte endlich eingehalten werden sollen.

40.000 Pkw fahren im Schnitt pro Tag über die Mülheimer Straße. „Diese werden nicht auf einmal verschwinden. Darum müssen wir auf jeden Fall verhindern, dass dieser Verkehr nur auf andere Straßen verlagert wird.“ Viele Autofahrer nutzten die Mülheimer als Abkürzung. „Die große Aufgabe wird es sein, diese Autos auf die Autobahnen zu bringen, beziehungsweise dafür zu sorgen, dass sie erst gar nicht abfahren“, berichtet Lauxen.

Strengere Kontrollen gefordert

„Das komplette Lkw-Fahrverbot ist sicherlich leichter umsetzbar“, so die Umweltdezernentin weiter. Beim Bürgerbarometer hielten 39 Prozent der Befragten diese Maßnahme für die sinnvollste, um die Feinstaubbelastung in den Griff zu bekommen. Eine genaue Zeitschiene, ab wann ein Lkw-Verbot in Kraft treten könnte, gibt es derzeit jedoch nicht.

Ein Meinungsbild der Bevölkerung

Das Bürgerbarometer ist eine Studie, die die NRZ gemeinsam mit dem Lehrstuhl für Marketing & Handel der Universität Duisburg-Essen durchgeführt hat. Ziel ist es, ein möglichst genaues Meinungsbild aller Oberhausener Bürger zu zeichnen.

Dazu wurden in der Zeit vom 14. bis zum 27. Oktober 2013 insgesamt 400 Personen aus Oberhausen befragt.

Die Stichprobe entspricht in ihrer Struktur hinsichtlich der Merkmale Alter, Geschlecht und Stadtteilzugehörigkeit der Struktur der gesamten Oberhausener Bevölkerung. Sie spiegelt also die reale Verteilung der Bevölkerung über diese Merkmale wider.

Ein Großteil der Befragten (42 Prozent) ist für strengere Kontrollen in den Umweltzonen offen. „Dass die Befragten schärfere Kontrollen als geeignete Maßnahmen empfinden, sehe ich sehr positiv. Es zeigt für mich, dass die Umweltzone von vielen Bürgern als sinnvolle Einrichtung bewertet wird“, sagt Lauxen. Ordnungsamt und Polizei achteten verschärft auf die Einhaltung der Regelung. Lauxen warnt die Autofahrer: „Sollten wir den Eindruck bekommen, dass die Kontrollen nicht ausreichen, können wir uns eine Schwerpunktaktion, ähnlich dem landesweiten Blitz-Marathon vorstellen.“