Oberhausen. . Norbert Ellinghorst aus Oberhausen ärgert sich über falsche Preisangaben der Stadt. Daraufhin schreibt er Oberbürgermeister Klaus Wehling einen Brief – eine Antwort bekommt er nicht. Schließlich findet er heraus, dass die Müllpreise in Nachbarstädten deutlich günstiger sind.
WAZ-Leser Norbert Ellinghorst ist sauer, denn niemand möchte ihm eine Antwort auf seine, wie er meint, einfache Frage geben: „Warum ist es in Oberhausen so teuer, seinen Müll los zu werden?“ - Eine Frage, die sich momentan wohl einige Oberhausener stellen.
Nachdem bekannt wurde, dass die Oberhausener seit Jahren deutlich mehr Müllgebühren zahlen als Bürger aus den Nachbarregionen, ist das Thema Entsorgung eine sensible Angelegenheit.
Zargen kosten fünf Euro
Weder der Oberbürgermeister persönlich noch der Fachbereich Abfallwirtschaft der Stadt konnte ihm bis jetzt eine Antwort geben, an beide hatte Ellinghorst eine Mail geschrieben. Dabei fing alles ganz einfach an. „Ich wollte nach Renovierungsarbeiten meine sechs Holztüren und Zargen loswerden. Am Telefon sagte man mir, eine Zarge loszuwerden, koste fünf Euro, die Türen nichts“, erzählt der Leser. Mit einem Hänger am Auto fuhr Ellinghorst seinen Holzmüll zum Wertstoffhof. Dort erwartete ihn eine Überraschung. „Der Mitarbeiter hat sich den Müll nicht mal angesehen und meinte, ich solle 82,50 Euro zahlen, warum konnte oder wollte er mir nicht sagen.“ Türen und Co. ist Ellinghorst schließlich bei einer Schreinerei losgeworden.
Doch Norbert Ellinghorst lässt der Vorfall keine Ruhe. In der Nachbarstadt bei der Bottroper Entsorgung und Stadtreinigung (BEST), so erfährt er, hätte er sech Euro für alles gezahlt. „Das kann man so nicht sagen“, sagt jedoch eine Sprecherin der Stadt und verweist auf die Satzungen der BEST. Ein Kofferraum voll Holzabfall der Klasse A2 kostet in der Nachbarstadt 2,30 Euro, steht dort, in Oberhausen kostet die selbe Menge Holz (A2) 41,50 Euro.
Preis richtet sich nach Art der Entsorgung
Norbert Ellinghorst schreibt einen Brief an die Stadt und möchte wissen, „wer sich den Gewinn in die Tasche steckt“. Eine Antwort blieb ihm die Verwaltung bislang schuldig, die zuständigen Wirtschaftsbetriebe würden sich bei dem Oberhausener melden und ihm weiterhelfen, heißt es in einer E-Mail der Stadt.
Warum ist Oberhausen nun so teuer? „Der Preis richtet sich zum Beispiel nach der Art der Entsorgung auf dem Wertstoffhof und danach, wie umfangreich diese ist und auch nach der Personalstruktur. Einzelne Höfe kann man nicht miteinander vergleichen“, sagt Maria Guthoff, Geschäftsführerin der Wirtschaftsbetriebe. Dennoch seien die WBO derzeit dabei, das Thema Kosten aufzuarbeiten. „Wir schauen uns die Struktur anderer Höfe an und werden uns dann mit der Stadt auseinandersetzen.“