Oberhausen. Die Stadt legt nun dem Rat die Beschlussvorlage für die neuen städtischen Gebühren im nächsten Jahr vor: Danach sinken die Müllgebühren 2014 relativ stark, doch das schlägt sich leider nicht in der Endabrechnung durch.
Die kürzlich vom Rat mit der neuen Rechtskonstruktion für den Müllofen GMVA mitbeschlossene Kostensenkung der Hausmüllverbrennungspreise wirkt sich nun auch für alle Oberhausener aus: Ab Januar müssen sie weniger städtische Gebühren für die Entsorgung ihres Abfalls zahlen. Der Preis pro Mülltonne sinkt um 6,5 Prozent. Das gilt nicht nur für die Restmüll-, sondern auch für die Biotonne.
390 Euro für 120 Liter Restmüll
So zahlen Familien 2014 bei einer 120-Liter-Restmülltonne mit wöchentlicher Leerung mit knapp 390 Euro im Jahr rund 27 Euro weniger als noch 2013. Bei 14-tägigen Leerungsintervallen spart man bei gleicher Tonnengröße gut 13 Euro im Jahr (195 Euro statt 208 Euro). Bei wöchentlicher Leerung einer 80-Liter-Tonne werden künftig 260 statt 278 Euro berechnet – rund 18 Euro weniger.
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Jeder 60-Liter-Hausmüllsack kostet 30 Cent weniger als bisher (3,70 statt 4 Euro). Die 120-Liter-Biotonne schlägt im Jahr mit 10 Euro weniger zu Buche (146 statt 156 Euro). Der 80-Liter-Grünabfallsack kostet weiterhin 1,25 Euro.
Betrachtet man nur die Entsorgungskosten für den Abfall, so sind diese sogar noch stärker gesunken als jetzt die Müllgebühren reduziert werden. Durch die sinkenden Verbrennungspreise und die weiter sinkenden Abfallmengen gehen nach der Prognose für 2014 die Entsorgungskosten sogar um fast 13 Prozent zurück – eine Ersparnis um insgesamt 1,9 Millionen Euro.
Doppelt so hohe Mehrerlöse
Durch die Änderung der Sperrmüllabfuhr-Dienstleistung, der nun nach Anruf individuell abgeholt wird, erhöhen sich aber die Kosten für die hier zuständige Stadttochter WBO (Wirtschaftsbetriebe Oberhausen) um 3,23 Prozent – ein Plus von 415.000 Euro.
Ein Mehrertrag von 50.000 Euro wird die Sperrmüllabfuhr durch die Verwertung des Elektromülls einbringen. Die Umstellung beim Altpapier bringt der WBO doppelt so hohe Mehrerlöse als bisher: Statt 360.000 Euro mindestens 600.000 Euro im Jahr.
Zu zahlende Gebühren verringern sich nicht
Trotz dieser für die Bürger positiven Entwicklung bei der Müllentsorgung verringern sich die an die Stadt insgesamt zu zahlenden Gebühren nicht – wenn man eine Musterfamilie (siehe Infokasten) betrachtet. Das liegt daran, dass andere Gebühren für städtische Dienste steigen: So klettern die Gebühren für die Straßenreinigung um 1,3 Prozent und die für die Beseitigung der Abwässer (Schmutzwasser und Niederschlagswasser) um 4,2 Prozent nach oben. Dabei steigen die Kosten für Schmutzwasser mit 4,4 Prozent stärker als die Kosten für Regen (3,4 Prozent).
Das macht insgesamt für die vom Bund der Steuerzahler entwickelte Musterfamilie 947 Euro an Stadt-Gebühren für 2014 aus (939 Euro waren es 2013): Die Zusatzbelastung beträgt 7,83 Euro für 2014 – pro Monat sind das nur 65 Cent.