Oberhausen. . Der Oberhausener Pfarrer und Stadtdechant Peter Fabritz äußert sich auf Nachfrage der WAZ zur Darstellung von Kirche in dem neuen Musical des Metronom Theaters. Der Gottesdienst als überspitze Show im Musical “Sister Act“ und wie Kirche wirklich ist.

Bei der Premiere von „Sister Act“ im Metronom-Theater fetzt poppig und leicht angegospelt Zodwa Selele in der Hauptrolle der Deloris van Cartier den Song „Zeig mir den Himmel“ in den Äther. Dabei legt Selele als Nachtclubsängerin im Nonnenkostüm eine Zweideutigkeit in das Stück, dass selbst eingefleischte Atheisten begeistert sein dürften. Aber was sagt eigentlich Stadtdechant und Pfarrer Peter Fabritz zu derart irdischen Pfaden in den Himmel?

Ein Geschenk Gottes

Fabritz schmunzelt und erklärt: „Es gibt nur die eine Liebe, deshalb gehört das alles dazu. Bei jeder Trauung sage ich den Brautleuten, dass die Liebe ein Geschenk Gottes ist. Gott ist die Liebe.“

Spendenbarometer

Im Musical wird in der Kirche ein Spendenbarometer aufgestellt, als die Menschen wegen der Musik wieder die Gottesdienste besuchen. Ein netter Gag?

Peter Fabritz: Nein, das wird durchaus schon mal gemacht, wenn für bestimmte Aktionen gesammelt wird. Das Barometer dient dann der Motivation der Spender. Bei normalen Gottesdiensten gibt es kein Spendenbarometer.

Nonnen-Power in Oberhausen

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    Im Musical wird der Gottesdienst zur Show. Als Kulisse dient eine gigantische Kathedrale, durch deren Gewölbe Scheinwerfer sogar jenes diffuse Licht schicken, das die Sonne in Kirchen oft durch die Buntglasfenster sendet. Darf der Gottesdienst zur Show mutieren?

    Fabritz: Es gibt bereits Showelemente in Gottesdiensten, zumindest dürfte das auf Zuschauer so wirken, wenn zum Beispiel bei Kirchentagen Tänze aufgeführt werden. Obwohl die Tänze natürlich Elemente der Liturgie sind.

    „Ich war mit einer Nonne im Urlaub“

    Die Nonnen in „Sister Act“ werden so herrlich überspitzt weltabgewandt dargestellt. Sie leben fernab der realen Welt, verlassen niemals ihre schützenden Klostermauern. Leben Nonnen wirklich so?

    Fabritz: Man muss zwischen Nonnen, die in einem kontemplativen Kloster leben und dort arbeiten und beten und den Ordensfrauen, die in einer Gemeinschaft leben, aber außerhalb arbeiten, unterscheiden“, erklärt der Stadtdechant. Benediktinerinnen sind zum Beispiel ein kontemplativer Orden und haben keinen direkten Weltdienst. Aber es kommen ja Menschen zu ihnen ins Kloster. Und die Nonnen kommen auch aus dem Kloster heraus. Ich war jetzt zum Beispiel mit einer Nonne, die ich schon lange kenne, im Urlaub – auch am Strand.

    "Sister Act"-Premiere

    Michael Wendler posiert auf dem Roten Teppich zur Premiere des Musicals Sister Act in Oberhausen.
    Michael Wendler posiert auf dem Roten Teppich zur Premiere des Musicals Sister Act in Oberhausen. © Tim Schulz/WAZ FotoPool
    Einmal posieren reicht nicht, wenn Dutzende von Kameras auf einen gerichtet sind: Der Wendler im Blitzlicht.
    Einmal posieren reicht nicht, wenn Dutzende von Kameras auf einen gerichtet sind: Der Wendler im Blitzlicht. © Tim Schulz/WAZ FotoPool
    Der Wendler ist der Wendler...
    Der Wendler ist der Wendler... © Tim Schulz/WAZ FotoPool
    ...da muss man als Promi durch.
    ...da muss man als Promi durch. © Tim Schulz/WAZ FotoPool
    Michael Wendler und Frau posieren auf dem Roten Teppich zur Premiere des Musicals Sister Act in Oberhausen.
    Michael Wendler und Frau posieren auf dem Roten Teppich zur Premiere des Musicals Sister Act in Oberhausen. © Tim Schulz/WAZ FotoPool
    Nanu, nicht der Wendler? Sam Eisenstein und Begleitung posieren am Montag auf dem Roten Teppich zur Premiere des Musicals Sister Act in Oberhausen.
    Nanu, nicht der Wendler? Sam Eisenstein und Begleitung posieren am Montag auf dem Roten Teppich zur Premiere des Musicals Sister Act in Oberhausen. © Tim Schulz/WAZ FotoPool
    Sam Eisenstein und Begleitung posieren auf dem Roten Teppich zur Premiere des Musicals Sister Act in Oberhausen.
    Sam Eisenstein und Begleitung posieren auf dem Roten Teppich zur Premiere des Musicals Sister Act in Oberhausen. © Tim Schulz/WAZ FotoPool
    TV - Moderatorin Nela Lee posiert auf dem Roten Teppich zur Premiere des Musicals Sister Act in Oberhausen.
    TV - Moderatorin Nela Lee posiert auf dem Roten Teppich zur Premiere des Musicals Sister Act in Oberhausen. © Tim Schulz/WAZ FotoPool
    Na, da ist er ja wieder: Michael Wendler posiert auf dem Roten Teppich zur Premiere des Musicals Sister Act in Oberhausen.
    Na, da ist er ja wieder: Michael Wendler posiert auf dem Roten Teppich zur Premiere des Musicals Sister Act in Oberhausen. © Tim Schulz/WAZ FotoPool
    ...und bitte lächeln!
    ...und bitte lächeln! © Tim Schulz/WAZ FotoPool
    Ja, klar, der natürlich auch: Michael Wendler, auf dem roten Teppich.
    Ja, klar, der natürlich auch: Michael Wendler, auf dem roten Teppich. © Tim Schulz/WAZ FotoPool
    Wer auf dem roten Teppich steht, muss ein Promi sein.
    Wer auf dem roten Teppich steht, muss ein Promi sein. © Tim Schulz/WAZ FotoPool
    Na, die Dame ist doch bekannt, das ist doch die, äh...
    Na, die Dame ist doch bekannt, das ist doch die, äh... © Tim Schulz/WAZ FotoPool
    ...Verena Kehrt, genau.
    ...Verena Kehrt, genau. © Tim Schulz/WAZ FotoPool
    Und auch hier machten die Fotoapparate klick: Formel1-Kommentator Heiko Wasser mit Begleitung.
    Und auch hier machten die Fotoapparate klick: Formel1-Kommentator Heiko Wasser mit Begleitung. © Tim Schulz/WAZ FotoPool
    Auch drinnen noch posierfreudig: Michael Wendler und Manager Markus Krampe.
    Auch drinnen noch posierfreudig: Michael Wendler und Manager Markus Krampe. © Tim Schulz/WAZ FotoPool
    Kamen zu spät, weil die Autobahnen so voll waren: Pietro Lombardi und Ehefrau Sarah Engels.
    Kamen zu spät, weil die Autobahnen so voll waren: Pietro Lombardi und Ehefrau Sarah Engels. © Tim Schulz/WAZ FotoPool
    Und darum ging's eigentlich: Das Ensemble von
    Und darum ging's eigentlich: Das Ensemble von "Sister Act"... © Tim Schulz/WAZ FotoPool
    ... stand bei der Premierenshow im Metronom-Theater auf der Bühne.
    ... stand bei der Premierenshow im Metronom-Theater auf der Bühne. © Tim Schulz/WAZ FotoPool
    Klicken Sie sich durch weitere Bilder von der
    Klicken Sie sich durch weitere Bilder von der "Sister Act"-Premiere in Oberhausen. © Tim Schulz/WAZ FotoPool
    "Sister Act"-Premiere in Oberhausen. © Tim Schulz/WAZ FotoPool
    "Sister Act"-Premiere in Oberhausen. © Tim Schulz/WAZ FotoPool
    "Sister Act"-Premiere in Oberhausen. © Tim Schulz/WAZ FotoPool
    "Sister Act"-Premiere in Oberhausen. © Tim Schulz/WAZ FotoPool
    "Sister Act"-Premiere in Oberhausen. © Tim Schulz/WAZ FotoPool
    "Sister Act"-Premiere in Oberhausen. © Tim Schulz/WAZ FotoPool
    "Sister Act"-Premiere in Oberhausen. © Tim Schulz/WAZ FotoPool
    "Sister Act"-Premiere in Oberhausen. © Tim Schulz/WAZ FotoPool
    "Sister Act"-Premiere in Oberhausen. © Tim Schulz/WAZ FotoPool
    "Sister Act"-Premiere in Oberhausen. © Tim Schulz/WAZ FotoPool
    "Sister Act"-Premiere in Oberhausen. © Tim Schulz/WAZ FotoPool
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    Im Musical wird die Beziehung der Nonnen zu Gott, zu Jesus als eine geradezu erotische dargestellt. Ist sie tatsächlich so?

    Fabritz: Eine Nonne ist eine Braut Christi in dem Sinne, dass sie eben Nonne geworden ist, um ihm extrem nachzufolgen.

    Leben mit allen Freuden und Nöten

    In „Sister Act“ ist den Nonnen Lebensfreude zunächst fremd. Erst mit Deloris van Cartier zieht diese überwältigende, paillettenbunt schillernde Lust am Leben, die auch die Zuschauer so berauscht, ins Kloster ein. Wie lebt es sich denn nun wirklich in Ordensgemeinschaften?

    Fabritz: In den Orden, die ich kennengelernt habe, gibt es auch das ganz normale Leben mit all seinen Freuden und Nöten. Den Bewohnern dort ist nichts Menschliches fern.

    Satirisch überspitzt

    Warum bloß wirkt diese satirische Darstellung der katholischen Kirche so gut aufs Publikum?

    Fabritz: Weil jeder eine bestimmte Vorstellung von dem hat, was es gibt. Wenn das überspitzt satirisch dargestellt wird, wirkt es komisch. Das gilt aber für alle Bereiche.