Oberhausen. Ein Verein, der dank seiner Ausgeglichenheit auf eine so lange Geschichte zurücblicken kann. Standard, Latein und Discofox sind genauso beliebt wie Modern, Zumba und HipHop. Ältere und junge Mitglieder ergänzen sich bei der Planung von Veranstaltungen.

Wer leidenschaftlich gerne tanzt, der findet seit nunmehr fünfzig Jahren schon im Tanz-Turnier-Club Oberhausen eine Heimat. Ihr Jubiläum feierten die Mitglieder mit einem Gala-Abend in der Luise-Albertz-Halle. Im Gespräch mit unserer Zeitung erklärte der 1. Vorsitzende Jean Niklas Mager, warum die Mischung zwischen jungen und alten Mitgliedern im Verein so wichtig ist, welche aktuellen Trends es gibt – und wie er selbst vom Geigenspiel aufs Parkett gekommen ist.

220 Mitglieder

Mit 220 Mitgliedern steht der Tanz-Turnier-Club gar nicht mal so schlecht da für einen Verein, der schon fünf Jahrzehnte auf dem Buckel hat. Vierzig bis fünfzig Prozent davon sind Kinder und Jugendliche. Und auch die Führungsriege besteht aus erfrischend jungen Leuten: Jean Niklas Mager selbst ist 25 Jahre alt und noch Student, die 2. Vorsitzende Verena Osowski, die als Marketing- und Pressefrau das Image des Vereins transportiert, 28 Jahre alt – und von Beruf Veranstaltungskauffrau. Wie praktisch. „Ja, das passt sehr gut“, sagt Mager und lacht. Überhaupt gebe es eine große Vielfalt von Berufen bei den ehrenamtlich Engagierten im Verein. „Wir ergänzen uns alle ziemlich gut.“

Der Tanz-Turnier-Club scheint insgesamt sehr im Gleichgewicht zu sein. Vielleicht ist dies das Rezept seines Erfolge. Die ältere Generation mit ihren Gesellschaftstänzen und Discofox ist ebenso stark vertreten wie das junge Gemüse mit Jazz, Modern, Zumba, Hiphop und Jumpstyle, einer neuen Trendsportart. „Das sieht aus wie Rumgehüpfe“, sagt Mager, „erfordert aber sehr viel Energie.“ Das passt zum Trend, der sich seit einiger Zeit hält: Tanzsport und Fitness zu verbinden. Auch Mager betont, dass es beim Tanzen immer auch um Gesundheitsförderung geht.

Tanzkurs für den Abiball

Er selbst hatte zunächst mit sportlicher Betätigung überhaupt nichts am Hut. „Ich war musikalisch, habe Geige und Bratsche gespielt und gesungen“, sagt er. Bis zum Abitur. Um beim Abschlussball nicht unangenehm aufzufallen, belegte er einen klassischen Tanzkurs. „Als ich gemerkt hab, dass man Musik mit Bewegung kombinieren kann, da hat es bei mir Klick gemacht“, erinnert er sich.

Als angehender Lehrer weiß Jean Niklas Mager, wie man Jugendliche fürs Tanzen begeistern kann. Eine Sendung wie „Let’s dance“ könne dabei Initialzündung sein, reiche aber bei Weitem nicht aus. „Die meisten gehen danach ja doch nicht los und melden sich irgendwo an.“ Aber mit Angeboten an Schulen und Vorführungen bei Straßenfesten könne man Nachwuchs einwerben. Gute Ideen vom Nachwuchs, die zusammen mit der Erfahrung der Älteren die Vereinszukunft sichern könnten.