Oberhausen. Der Ausfall der S3 zwischen Mülheim-Styrum und Essen-Steele Ost behindert Kinder auf dem Weg zur Waldorfschule. Die Bahn nennt Gründe für die Maßnahme.
Die Verkehrsprobleme der Bahn durch den einsturzgefährdeten Stollen in der Nähe des Essener Hauptbahnhofs beeinträchtigen sogar den Schulbesuch von Oberhausener Schülern.
„Mein Kind fährt normalerweise 45 bis 50 Minuten zur Schule und benötigt jetzt mindestens 75 Minuten“, teilte uns eine Mutter mit. „Wenn das noch länger dauert, ist das doch nicht mehr zumutbar.“
Ihre zehnjährige Tochter besucht die fünfte Klasse der Waldorfschule in Mülheim-Heißen und fährt von der Ripshorster Bergarbeiter-Siedlung normalerweise mit dem Bus, der S3 und der U-Bahn zur Schule und zurück.
Fahrt endet in Styrum
Durch die plötzlich entdeckten Stollen in Essen fährt die S3 nicht mehr zum Mülheimer Hauptbahnhof, sondern endet in Mülheim-Styrum. „Warum fährt die denn nicht durch, dort ist doch gar kein Stollen gefunden worden“, wundert sich die Mutter. Weil die Bahn noch nicht einmal einen Ersatz für die S-Bahn zur Verfügung stelle, müsse ihre kleine Tochter nun bei der Rückfahrt vom Mülheimer Hauptbahnhof den normalen langsamen Linienbus nehmen. „Ich bin berufstägig und schaffe es nicht, mein Kind täglich zur Schule zu fahren und erst recht nicht, es abzuholen.“
Seit am vergangenen Mittwoch bei Bauarbeiten ein einsturzgefährdeter Stollen entdeckt wurde, lässt die Bahn Züge umleiten oder Bahnen nur mit Schrittgeschwindigkeit durch die Problemzone fahren. Seitdem müssen Bahnkunden mit starken Verspätungen der Züge in den Ruhrgebietstädten rechnen.
Doch warum endet die S-Bahn S3 schon in Styrum? Ein Sprecher der Bahn begründet die Maßnahme damit, dass die S3 nicht die Möglichkeit habe, am Mülheimer Hauptbahnhof zu wenden. Deshalb sei die Bahn gezwungen, die S3 schon in Mülheim-Styrum enden zu lassen – dort könne der Zug umkehren.
Nicht mehr mit der S3 erreichbar
Deshalb können die Oberhausener Bahnkunden bis zum Jahresende die Stationen Mülheim-West und Mülheim-Hauptbahnhof sowie die Essener Haltestellen nicht mehr mit der S3 erreichen.
Außerdem erklärt die Bahn, dass es ihr angesichts der Vielzahl der durch den entdeckten Stollen betroffenen Zugverbindungen nicht möglich sei, überall Ersatzbusse zur Verfügung stellen. Die S3 zwischen MH-Hauptbahnhof und OB-Hauptbahnhof habe man nicht mit einem Bahnbus ersetzt, weil es andere Verbindungen gebe.