Oberhausen. Awo möchte innovative Wohnprojekte für aktive Senioren anstoßen – ein Hausgemeinschaftsmodell etwa. Interessenten können sich melden
Wie will ich im Alter leben? Diese Frage stellt sich für jeden irgendwann. Bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, der den Bedürfnissen und Anforderungen von älteren Menschen entspricht, damit befasst sich die Arbeiterwohlfahrt seit Jahrzehnten – immer orientiert an den sich verändernden Rahmenbedingungen.
Allein in den vergangenen zehn Jahren sind verteilt über das Stadtgebiet 143 neue Wohnungen geschaffen worden, fast immer mit der Möglichkeit, bei Bedarf weitere Serviceleistungen wie Putzen, Essen auf Rädern oder Krankenpflege in Anspruch nehmen zu können. Jetzt wagt sich der Wohlfahrtsverband in Sachen „Wohnen im Alter“ auf neues Terrain vor: neue Wohnformen für „ältere Erwachsene“ anzustoßen – etwa ein Hausgemeinschaftsmodell.
Sich auf etwas Neues einlassen
„In letzter Zeit erlebe ich immer mehr, dass sich Menschen so um die 60 sehr intensiv mit dem Thema Wohnen befassen – dann, wenn einerseits die Kinder aus dem Haus und der Lebensabschnitt Ruhestand schon in Sicht sind, andererseits aber noch genug Power da ist, sich noch mal auf etwas Neues einzulassen“, erzählt Jochen Kamps, Geschäftsführer der Awo. Und manch einer, der bislang im Eigentum wohne, könne sich nicht gut mit dem Gedanken anfreunden, im Alter auf Mietbasis zu wohnen.
„Warum also sollte ein innovatives Wohnprojekt für ältere Erwachsene nicht auch in Oberhausen eine Chance haben?“, fragt sich Kamps und sucht darum nach Menschen um die 60, die Lust haben, gemeinsam mit anderen ihre zukünftige Wohnsituation aktiv zu gestalten – auf Basis eines Gemeinschaftswohnprojekts. „Ich könnte mir zum Beispiel vorstellen, dazu ein geeignetes bestehendes Objekt, etwa einen alten Industriebau oder Ähnliches, mit architektonischer Beratung so umzubauen und weiter zu entwickeln, dass ebenerdig sechs bis sieben komplett in sich abgeschlossene großzügige Wohneinheiten mit Garten entstehen.“
Gegenseitige Hilfe im Bedarfsfall
Zusätzlich sollte es gemeinschaftlich nutzbare Flächen geben – etwa einen Innenhof für Freizeitaktivitäten. Das biete die Chance, nicht allein sein zu müssen, wenn der Wunsch nach Gesellschaft besteht. Zusätzlicher Charme der Hausgemeinschaft: Man könne sich im Bedarfsfall gegenseitig helfen. Die aktuelle Niedrigzinsphase biete die gute Chance einer vergleichsweise günstigeren Umsetzung.
Wer Lust hat, sich seine zukünftigen Nachbarn selbst zu wählen und gemeinsam ein anderes Wohnen zu entwickeln – von der Objektfindung bis zur Umsetzung, sollte sich bei der Awo melden, am besten per E-Mail (info@awo-oberhausen.de). Bei größerem Interesse wird ein Infoabend organisiert.