Oberhausen. .

Die Bühne des Theaters gehörte am Samstag dem Rotary Club Oberhausen. Im wahrsten und im übertragenen Sinne des Wortes. In Foyer und Saal des großen Hauses feierten die Rotarier ihren Club, der nun 60 Jahre alt geworden ist. Vorne auf der Bühne war das auserlesene Programm zur Feier zu sehen.

Das fing schon gleich lustig an. Präsident Heinz-Gerd Dreehsen hatte kaum angesetzt zu erklären, was Rotary eigentlich bedeutet, und so mancher Gast sich vielleicht schon auf eine umfassende Rede eingestellt, da latschten zwei recht dubiose Gestalten auf die Bühne. Die Künstler Hartmut Ehrenfeld (Habbe) und Michael Aufenfehn (Meik) – auf geniale Art maskiert – zeigten, wie wahnsinnig kompliziert es sein kann, auf eine Leiter zu klettern. Der Mount Everest ist ein Dreck dagegen, wie die Bayern jetzt sagen würden.

Geben ist seliger denn nehmen

Dann aber, nachdem Habbe und Msik die Leiter des Humors rauf und runter gespielt hatten, war Dreehsen dran. Der Präsident – von wegen lange Rede – brachte prägnant auf den Punkt, was Rotary ist. „Freundschaft und Dienen ohne Rücksicht auf Glaube, Rasse oder Staatszugehörigkeit“, sagte er. Die Rotarier würden Verantwortung in vielen Bereichen des Lebens übernehmen. Verantwortungsbereitschaft sei jedoch auch ein zentraler Wert für jeden einzelnen Menschen der Gesellschaft.

Was schon in der Bibel stünde, dass Geben seliger denn nehmen sei, das habe nun auch die Wissenschaft belegt. Dreehsen: „Gebende leben länger und glücklicher.“ Rotary zu leben, das hieße, Leben verändern. Natürlich war Dreehsens Rede nicht die einzige an diesem Tag, dessen Festlichkeit Rotariern wie Gäste unterstrichen, indem sie beinahe ausnahmslos in teurer schwarzer Garderobe erschienen.

Fehlen darf bei einem solchen Ereignis kaum das Wort des Oberbürgermeisters. Klaus Wehling reimte launig frei nach Eugen Roth. Und wie gut, dass es die Folkwang-Universität der Künste in Essen gibt. Prof. Patricia M. Martin trat mit ausgewählten Studenten ihrer Musicalklasse auf.

Ob nun im Weiteren mit der Geigerin Iva Miletic oder Pianistin Tamilla Guliyeva, das Programm näherte sich unaufhaltsam dem Höhepunkt mit Festredner Werner Tiki Küstenmacher, jenem Erfolgsautor und Rotarier, von dessen Buch „Simplify your life“ wohl schon jeder gehört, es wahrscheinlich sogar bereits gelesen hat. Spannend, amüsant, absolut verständlich erklärte er, was so alles in unseren Hirnen und unserer Psyche abläuft. Gab dann Tipps für mehr Glück, wie den, auch im Alltag Gefühle zu zeigen. Und wer alle Ratschläge Küstenmachers befolgt, sollte außerdem immer dran denken: Geben ist seliger denn Nehmen.