Oberhausen. Die Industria Bau- und Vermietungsgesellschaft als Europahaus-Eigentümer sucht Kulturveranstalter für das ehemalige Europa-Palast-Kino in der Oberhausener Innenstadt. Dies passe laut Kulturdezernent Apostolos Tsalastras hervorragend zum Entwicklungskonzept Innenstadt.

Der Mensch lebt nicht vom Brot allein. Neben Dienstlungen und Wohnraum braucht er auch Kultur. Und mit Kultur wollen Verwaltung und Citymanagement die Innenstadt neu beleben. Im Boot ist auch der neue Eigentümer des Europahauses, zu dem das ehemalige Europapalast-Kino an der Elsässer Straße gehört. Dort, wo das Theater Oberhausen am Freitag die Premier seines André-Heller-Abends feiert, will die Industria Bau- und Vermietungsgesellschaft mbH Raum für weitere Veranstaltungen bieten.

„Ich habe mir im Februar das ehemalige Kino über dem Café Transatlantik angeschaut und war sofort begeistert“, sagt Kerstin Dittrich, Fondsmanagerin bei der Industria, die das Objekt Anfang des Jahres von einer Luxemburger Fondsgesellschaft gekauft hat. So zögerte sie auch nicht, Theaterintendant Peter Carp den Saal für die zwölf Heller-Abende in dieser Spielzeit zur Verfügung zu stellen – kostenlos. Und für erforderliche Brandschutzmaßnahmen wurde auch Geld in die Hand genommen.

Auf Langfristigkeit angelegt

Naturgemäß ist die in Frankfurt beheimatete Banktochter kein Kulturveranstalter. „Daher wären wir sehr froh, wenn sich Interessenten melden, die bereit wären, dem ehemaligen Kinosaal neues Leben einzuhauchen“, meint Dittrich. Kulturdezernent Apostolos Tsalastras zeigte sich bereit, für Interessenten den Kontakt herzustellen. „Das passt genau in unser Entwicklungskonzept für die Innenstadt, zu dem neben Wohnen und Dienstleistung auch die Kultur gehört. Es ist ein phantastisches Projekt“. Ein Projekt, welches die Kulturorte Bert-Brecht-Haus, Kultur im (Bahnhofs)-Turm und Kino Lichtburg hervorragend ergänzen würde. „Ich freue mich über jede Aktivität in der City“, meint auch Lichtburg-Besitzer Jürgen Pesch.

Das liege auch im Interesse der Industria, betont Dittrich. „Im Europahaus gibt es leere Gewerbeflächen, die wir noch vermieten können.“ Und sie betont, dass es beim dem Engagement ihres Unternehmens nicht um schnelle Rendite gehe. „Bei uns haben Versicherungen und Pensionskassen ihr Geld angelegt. Der Fonds ist auf Langfristigkeit angelegt.“

"Hervorragende Kooperation"

Eine Perspektive, die auch Citymanager Franz Muckel freut: „In den vergangenen Jahren hat es immer wieder mal Anfragen gegeben, aber der damalige Eigentümer hat nicht richtig darauf reagiert.“ Die bisherige Kooperation mit Industria mache jedenfalls Mut, am Innenstadtkonzept weiter zu arbeiten. Ein Beleg dafür sei die Heller-Produktion,, bei der alle beteiligten Stellen schnell reagiert hätten. Intendant Carp kann das nur bestätigen: Eigentümer, Bauamt, Feuerwehr und Citymanagement haben hervorragend kooperiert.“

So setzen denn alle Beteiligten darauf, dass noch viele Kulturveranstaltungen im Europahaus folgen werden.