Oberhausen. . Nach den Schüssen auf ein Mitglied der Bandidos am Sonntagabend hat die Polizei einen tatverdächtigen Hells Angel intensiv vernommen. Bei diesem Mann hatte die Polizei bereits am Montagmorgen seine Mülheimer Wohnung durchsucht. Haftbefehl aber wurde nicht erlassen.

Nach den Schüssen auf ein Mitglied der Bandidos am Sonntagabend hat die Polizei einen tatverdächtigen Hells Angel intensiv vernommen. Bei diesem Mann hatte die Polizei bereits am Montagmorgen seine Mülheimer Wohnung durchsucht. „Dieser Mann gilt als Beschuldigter des Verfahrens“, sagte Staatsanwalt Garip Günes-Böhm am Mittwochabend. Ein Haftbefehl wurde allerdings nicht erlassen, weil es gegen diesen Mann bisher kein dringender Tatverdacht bestätigt.

Rechtsanwalt Wolf Bonn von der Düsseldorfer Anwaltskanzlei „Bonn und Heinen“, die unter anderem Mitglieder der Hells Angels vertritt, teilte der Redaktion am Mittwochabend mit, dass der vernommene Mülheimer Hells Angel Mandant der Kanzlei sei. „Nach Gesprächen mit der Staatsanwaltschaft und dem Leiter der Mordkommission am Dienstag, bei denen Verdachtsmomente erörtert wurden, sind weitere Zeugen vernommen worden“, “, sagt der Strafverteidiger. Anschließend sei mangels Tatverdachts darauf verzichtet worden, einen Haftbefehl gegen den Höllenengel zu erlassen, gibt Bonn an. Er wertet dies als gutes Zeichen für den Mülheimer.

Ermittler konzentrieren sich auf Hells Angel-Rocker

Für Staatsanwalt Günes-Böhm stellt sich die Sachlage jedoch in einigen Punkten völlig anders dar. Er bestätigt das Gespräch am Dienstag. „Bonn selbst ist aber nicht der Verteidiger“, sagt Günes-Böhm. Das sei laut Vollmacht Rechtsanwalt Heinen. Allerdings seien beide Strafverteidiger bei dem Gespräch dabei gewesen. „Von uns ist bei dieser Zusammenkunft dargelegt worden, dass geprüft wird, ob ein dringender Tatverdacht besteht“, sagt der Staatsanwalt.

Rocker auf offener Straße niedergeschossen

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    Tatsächlich bestätigte sich dieser dringende Tatverdacht aber nicht. Der ist jedoch notwendig, um einen Haftbefehl zu erlassen. „Der dringende Tatverdacht liegt derzeit nicht vor, doch der Mann wird weiter als Beschuldigter des Verfahrens geführt“, betont der Vertreter des Staates. „Es kann durchaus sein, dass künftige Ermittlungen dazu führen, dass sich der dringende Tatverdacht gegen diese Person doch noch bestätigt.“

    Weitere Zeugen dringend gesucht

    „Die Ermittlungen laufen weiter“, sagt Günes-Böhm. Er verdeutlicht, dass in alle Richtungen ermittelt werde. Bei den Schüssen könne es sich um eine Auseinandersetzung im Rockermilieu handeln, aber genauso gut könnten persönliche Motive eine Rolle gespielt haben.

    Die Polizei sucht weiter nach Zeugen für den Anschlag. Gesucht werden die Insassen eines weiteren Autos, das zur Zeit der Schüsse an der Ampel an der Kreuzung Bebels-/Roonstraße stand. Diese und weitere Personen, die in dem Bereich unterwegs waren, sollten sich melden. Hinweis: 0201- 8290.