Oberhausen. Ein 25 Jahre alter Mann, Mitglied der Rockergruppe Bandidos, wurde durch Schüsse lebensgefährlich verletzt.

Am Montagmorgen liegt die Bebelstraße so arglos da. Eine milde Sonne bescheint eine Szenerie, in der am Abend zuvor beinahe ein junger Mann zu Tode gekommen wäre. Mehrere Schüsse wurden auf den 25-Jährigen, ein Mitglied der Bandidos, an der Ecke Roonstraße abgefeuert. Der schwer verletzte Mann schaffte es mit seinem Wagen noch zur Araltankstelle. Dort tauchten innerhalb kürzester Zeit auch eine ganze Reihe Bandidos auf, wie der Essener Polizeisprecher Peter Elke erklärt.

Viele Anwohner in Tatortnähe hörten die Schüsse. Eine 51 Jahre alte Frau sagt: „Das ging zack, zack, zack.“ Bestimmt fünf- bis sechsmal, schätzt sie. Jetzt hat man Angst hier zu wohnen.“ Ein 70-jährige Anwohnerin sah aus dem Fenster, weil ihr Hund anschlug und entdeckte all die Polizeiwagen. Eine andere Frau (53) schätzt: „Es waren vier Schüsse.“ Ein Mann (51) spricht von sechs bis sieben Schüssen. Er sagt: „Das war, während der Tatort im Fernsehen lief.“ Nach den Schüssen habe er gehört, wie ein Fahrzeug schnell wegfuhr.

"Angst um unsere Kinder"

Rocker auf offener Straße niedergeschossen

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    Dubios: In einer Trinkhalle taucht ein Mann auf, der behauptet, von der Polizei und auf der Suche nach Zeugen zu sein. Der vermeintliche Polizist hat aber weder eine Visitenkarte dabei, noch seine dienstliche Telefonnummer parat. Er nennt einen Namen. Aber einen Ermittler mit diesem Nachnamen gibt es in der Mordkommission nicht, wie sich später zeigt. Wer stellt da wohl noch Nachforschungen an? Und auch noch im Namen der Polizei?

    Einige Häuser weiter erklärt eine junge Mutter mit ihrer sieben Monate alten Tochter auf dem Arm: „Ich habe vier, fünf Schüsse gehört. Mein Freund hat gesehen, wie der Angeschossene mit dem Auto weggefahren ist.“ Beängstigend findet die Anwohnerin dieses Geschehen. „Man traut sich gar nicht mehr auf die Straße.“

    „Wir haben immer Angst um unsere Kinder, wenn sie zur Schule gehen“, erklärt eine Ehepaar, das in einem der Hochhäuser an der Bebelstraße wohnt. Die Kinder sind 9, 10 und 12 Jahre alt.

    Schüsse auf Bandido-Mitglied

    Ein Bandido-Rocker ist in Oberhausen niedergeschossen worden.
    Ein Bandido-Rocker ist in Oberhausen niedergeschossen worden. © Stephan Witte
    Ein Bandido-Rocker ist in Oberhausen niedergeschossen worden.
    Ein Bandido-Rocker ist in Oberhausen niedergeschossen worden. © Stephan Witte
    Ein Bandido-Rocker ist in Oberhausen niedergeschossen worden.
    Ein Bandido-Rocker ist in Oberhausen niedergeschossen worden. © Stephan Witte
    Ein Bandido-Rocker ist in Oberhausen niedergeschossen worden.
    Ein Bandido-Rocker ist in Oberhausen niedergeschossen worden. © Stephan Witte
    Ein Bandido-Rocker ist in Oberhausen niedergeschossen worden.
    Ein Bandido-Rocker ist in Oberhausen niedergeschossen worden. © Stephan Witte
    Ein Bandido-Rocker ist in Oberhausen niedergeschossen worden.
    Ein Bandido-Rocker ist in Oberhausen niedergeschossen worden. © Stephan Witte
    Ein Bandido-Rocker ist in Oberhausen niedergeschossen worden.
    Ein Bandido-Rocker ist in Oberhausen niedergeschossen worden. © Stephan Witte
    Ein Bandido-Rocker ist in Oberhausen niedergeschossen worden.
    Ein Bandido-Rocker ist in Oberhausen niedergeschossen worden. © Stephan Witte
    Ein Bandido-Rocker ist in Oberhausen niedergeschossen worden.
    Ein Bandido-Rocker ist in Oberhausen niedergeschossen worden. © Stephan Witte
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    Verstärktes Polizeiaufgebot

    An der Araltankstelle ist von dem Desaster nichts mehr zu sehen. Friedlich liegt sie da, in diesem herbstlichen Sonnenschein. Das Personal hält sich bedeckt. Sagt nichts.

    Ein Spaziergänger wird da konkreter: „So lange die sich gegenseitig abknallen, ist das doch okay“, findet er. Und dann erzählt der Mann, wie seine Schwiegertochter mit ihrem Kind an der Grenzstraße von einem Typen mit einem Messer bedroht worden sei. „Der Mann hat dann auch noch seine Jacke zurückgeschlagen und darunter kam eine dicke Knarre zum Vorschein“, schüttelt der Mann nur den Kopf.

    An der Grenzstraße in Höhe des Tattoo-Studios, dessen Chef ein Höllenengel ist, herrscht dann irgendwie eine Atmosphäre der Wachsamkeit. Vor dem Studio und auch in der Nähe einer benachbarten Lokalität der Hells Angels stehen einige angespannt wirkende Muskelmänner. Plötzlich rauschen Polizeiwagen an. Die Polizisten gehen auf die mutmaßlichen Hells Angels zu, um deren Personalien zu kontrollieren. Polizeipräsidentin Kerstin Wittmeier gibt später zu verstehen: „Auch wenn die Hintergründe der Tat noch offen sind, so werden wir diese Gewalt nicht hinnehmen. Deswegen ist die Polizei Oberhausen mit einem verstärkten Polizeiaufgebot an neuralgischen Punkten rund um die Uhr im Einsatz.“ Unterstützt werden die Polizisten von auswärtigen Kollegen.