Oberhausen.

In Oberhausen nahm die Bundespolizei Frankfurt am Mittwoch ein iranisches Ehepaar fest, das als Drahtzieher eines internationalen Schleuserrings gilt. Der arbeitslose Mann (49) und die Hausfrau (47) sollen gemeinsam mit weiteren Verdächtigen als bandenmäßig organisierte kriminelle Vereinigung mindestens 17 Menschen aus dem Iran nach Deutschland und in das europäische Ausland gebracht haben.

Pro Person sollen sie für ihre Dienste bis zu 27.000 Euro kassiert haben. „Das ist sehr viel Geld für die Menschen und für diesen Schleuserbereich überhaupt“, sagte der Sprecher der Bundespolizei, Christian Altenhofen. Normalerweise würden für kriminelle Leistungen dieser Art nicht mehr als 15.000 Euro gezahlt. Aufmerksam auf den Oberhausener wurde die Polizei, weil im Zusammenhang mit Asylanträgen immer wieder der Name des Verdächtigen fiel. Nach einer Befragung von drei Asylbewerbern, erhärtete sich der Verdacht.

Bundespolizei startete Razzia

Um Beweise für die Machenschaften des Paares zu finden, drei Helfer im Ausland zu enttarnen und die Struktur der Bande zu erfassen, startete die Bundespolizei am frühen Mittwochmorgen eine Razzia mit 182 Polizisten, die mehrere Büros und Wohnungen in Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Berlin und Baden-Württemberg durchsuchten. Die Polizisten hofften, unter anderem von den Schleusern ausgewertete Asylanträge von erfolgreichen Asylbewerbern zu finden. Solche Anträge strickten die Bandenmitglieder auf ihr Klientel um. Für die Tipps für den perfekten Asylantrag kassierten sie noch einmal Geld. Nicht nur Geldgier, auch Gewalttätigkeit wird der Bande vorgeworfen. Drei minderjährige Flüchtlinge, die nicht sofort zahlten, wurden mit Messern bedroht und auch verletzt.