Oberhausen. . Schon seit Jahren wird darüber diskutiert, ob die Strahlung, die von Antennenanlagen ausgeht, gesundheitsschädlich für Menschen ist. Laut einer Studie des Umweltministeriums soll die Strahlung aber unter den gesetzlichen Grenzwerten liegen. Computer, Router und Co. sind deutlich schädlicher.
Längst ist es Alltag: Riesige Antennen überall im Stadtgebiet machen es möglich, dass Menschen per Handy permanent erreichbar sind und stundenlang mit dem Knopf im Ohr durch die Gegend laufen. Seit Jahren wird auch darüber diskutiert, ob die Strahlung, die solche Antennenanlagen abgeben, gesundheitlich bedenklich ist. Immerhin stehen im Oberhausener Stadtgebiet insgesamt 184 Mobilfunkstandorte. Wobei vor allem die Innenstadt mit Funkmasten nahezu gespickt ist.
Für eine Studie, die das nordrhein-westfälische Umweltministerium in Auftrag gegeben hat, wurden an zehn Standorten im Land Messungen durchgeführt. Diese sollten zeigen, welche Auswirkungen die vor einiger Zeit eingeführte neue Mobilfunktechnik LTE (Long Term Evolution) hat. Zwar war kein Oberhausener Standort dabei, dennoch wird auch in unserer Stadt das Thema diskutiert.
Geringe Erhöhung der Immissionen
Die Studie ergab nur eine geringe Erhöhung der Immissionen von Mobilfunkstrahlung durch den Einsatz von LTE. Die Ergebnisse lagen zumeist weit unter einem Prozent der gesetzlichen Grenzwerte.
Unabhängig von Messungen der Bundesnetzagentur hat auch Oberhausen nach Beschwerden von Bürgern oder bei starker Bündelung von Antennen mehrfach eigene Messungen durchgeführt. Auch hier wurden durchweg deutliche Grenzwert-Unterschreitungen gemessen, teilt Monika Zirngibel, städtische Gesundheitsingenieurin, mit.
Mitsprache bei der Standortwahl
Sehr vereinzelt gibt es Beschwerden von Anwohnern. Zirngibel: „Nach aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen konnte bisher kein Zusammenhang zwischen elektromagnetischen Feldern und gesundheitlichen Beschwerden nachgewiesen werden.“
In der Regel schlagen die Mobilfunknetzbetreiber Standorte für Sendemasten vor. Kreise und kreisfreie Städte haben ein Mitspracherecht bei der Standortwahl. Technische Vorgaben, politische Entscheidungen wie Sicherheitsabstände um sensible Einrichtungen wie Krankenhäuser und eventuell verfügbare städtische Immobilien als potenzielle Standorte werden dabei berücksichtigt, sagt Zirngibel.
Strahlung von Computer, Router und Co. deutlich höher
Die Strahlung, der jeder Einzelne daheim durch den Umgang mit Computer, Laptop, Fernseher, W-Lan-Router und anderen technischen Geräten ausgesetzt ist, sei deutlich höher als die Belastung, die von Mobilfunk-Sendemasten ausgehe, erklärte Birgit Kaiser de Garcia, Sprecherin des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz.