Oberhausen. . Der frühere Oberhausener Grünen-Politiker Albert Karschti, der heute bei den Piraten und beim Bürgerverein WSO eine gewichtige Stimme hat, wird von den einstigen Parteifreunden massiv angegriffen.

Albert Karschti hat in seinem Leben schon einige politische Häutungen hinter sich: Einst war er bei den Grünen, drang sogar in die Alt-Oberhausener Bezirksvertretung vor. Doch dann zerstritt er sich mit ihnen, behielt aber als parteiloses Mitglied seinen Sitz in der Bezirksvertretung Alt-Oberhausen. Als die Piratenpartei hochkam, wurde er Mitglied – und deshalb sitzt nun ein Pirat in einem gewählten Oberhausener Gremium.

Nicht nur das: Der rührige Rentner engagiert sich vehement im Bürgerverein „Wir sind Oberhausen“ (WSO) – und meldet sich hier stetig zu Wort. Jetzt denkt er mit seinen Getreuen sogar daran, zur Kommunalwahl Ende Mai 2014 eine Wählergemeinschaft zu gründen.

Seinen einstigen Parteifreunden geht Karschti offensichtlich nur noch auf die Nerven. In einer Pressemitteilung kacheln Grünen-Bezirksvertreterin Heike Laß und Grünen-Parteichef Andreas Blanke mit ungewöhnlich scharfen Worten gegen Karschti.

Pikanter Beigeschmack

„Schon in Oppositionszeiten wurden bereits von seiner Seite immer wieder wilde Spekulationen und Beschuldigungen gegen andere politische Gruppen in der Stadt und die Stadtverwaltung geäußert, die jeder Grundlage entbehrten. Herr Karschti hat konsequenterweise die Fraktion verlassen, weil er die Koalition nicht mittragen wollte und die damit einhergehende Kompromissfähigkeit nicht aufbrachte“, sagt Laß.

Pikanter Beigeschmack sei, dass Karschti bis heute Privilegien genieße, die ihm allein aufgrund dieser Koalition zu Teil wurden. „Er kassiert jeden Monat den finanziellen Zuschlag als stellv. Bezirksbürgermeister, vergisst aber, dass er ohne diese Koalition nie in diese Position gekommen wäre. Sein Mandat hat er trotz Rücktrittsforderung behalten. Gewählt wurde er ja auf einer grünen Liste“, meint Blanke.