Oberhausen. . Partei und Fraktion werfen nun dem Bürgerverein WSO (Wir sind Oberhausen) vor, die politischen Gespräche über das Haus der Jugend im Nachhinein völlig falsch und verzerrt darzustellen.
Mit großer Verwunderung nehmen die Oberhausener Grünen die Aussagen des Bürgervereins „Wir sind Oberhausen“ (WSO) zur Kenntnis.
„Wir haben mehrere, zum Teil sehr ausführliche Gespräche mit dem Verein geführt, die auch jeweils harmonisch verliefen. Hierbei ging es nicht ausschließlich um die Thematik John-Lennon-Platz. Leider mussten wir im Nachhinein immer wieder feststellen, dass die Mitglieder des Vereins sich ihre eigenen Theorien zurechtlegen, wie und warum etwas geschieht oder entschieden wurde“, sagt Heike Laß, die als Bezirksvertreterin an den Gesprächen teilgenommen hatte.
Nach Aussagen von Grünen Vorstandssprecher Andreas Blanke, der ebenfalls bei Gesprächen dabei war, sei man immer wieder überrascht worden, welche Halb- und Unwahrheiten nach einem solchen Gespräch kommuniziert wurden. Substanziell würden vorgefertigte Meinungen und populistische Aussagen in den Vordergrund gestellt. „So etwas trägt natürlich nicht zu einem vertrauensvollen Austausch bei.“
„Wer immer nur seine Maximalforderungen durchsetzen will“, so Blanke, „kann nicht erwarten, dass diese auch 1:1 übernommen werden. Da haben wir eine andere Auffassung von Bürgerbeteiligung, die ja im Regelfall Individualbedürfnisse beleuchtet.“
"Leidensfähigkeit hat seine Grenzen"
Die Grünen können sich jedoch des Eindrucks nicht erwehren, dass von Seiten des Bürgervereins immer nur genau diese Maximalforderungen im Raum standen, die die Politik „gefälligst so umzusetzen habe“. Laut Blanke sei Politik aber immer gut beraten, mit den Menschen zu reden, ihnen aber nicht nach dem Mund zu reden. „Wir wurden gewählt um die Interessen aller Oberhausener zu vertreten.“
Allein der Vereinsname sei „schon ziemlich anmaßend“, denn er suggeriere, die Mitglieder des Vereins würden für ganz Oberhausen sprechen. Heike Laß fragt: „Haben die Jugendlichen in anderen Quartieren keinen Anspruch, ihre Interessen verwirklicht zu bekommen? Die Einnahmen aus der Vermarktung des John-Lennon-Geländes dienen dazu, Sportplätze in Oberhausen zu sanieren. Die Sportvereine haben auch Anspruch, dass ihre Anlagen instand gesetzt werden. Was dem Bürgerverein nicht in sein Weltbild passt, fußt automatisch auf Kungelei, schlecht durchdachten Entscheidungen, falschen Kompromissen und Dilettantismus. Verschwörungstheorien sind augenscheinlich fester Bestandteil im Denken.“
Nach Ansicht von Blanke „waren wir immer offen für Gespräche und für den ergebnisoffenen Austausch von Informationen. Aber Leidensfähigkeit hat eben auch seine Grenzen“, und die seien seit geraumer Zeit überschritten.