Oberhausen. . Von der Kunstlehrerin zur Ratgeberautorin: Dorothee Döring gibt Seminare an der Volkshochschule Oberhausen. Die VHS-Dozentin spricht über Zeiten voller widersprüchlicher Gefühle und den Mut zum eigenen Ich. Sie sagt: „Ich bringe ganz viele Beispiele von mir selbst, dann tauen die Teilnehmer auf.“

Wenn Dorothee Döring vor einer Teilnehmergruppe in der Volkshochschule steht, dann gibt sie kein angelesenes Wissen zum Besten. Sie spricht ausschließlich über Dinge, die sie selbst erlebt hat. Und Dorothee Döring hat in den 63 Jahren ihres Lebens eine Menge erlebt: „Für mich gibt es keine Überraschungen mehr“, sagt Döring. Sie hat bislang 25 Ratgeber geschrieben, sie hält Vorträge im ganzen Land. Und bald kommt sie für eine Reihe von Seminaren an die Volkshochschule in Oberhausen.

Bei „Menschlich, mutig, einfach ich – Mut zum eigenen Ich“ wird es darum gehen, dass Menschen erkennen, wie sie durchs Leben gehen können, ohne sich dabei verbiegen zu müssen. Bei „Trennung, Scheidung, Neuanfang“, ein Seminar das sich speziell an Frauen richtet, spricht Döring mit den Teilnehmerinnen über die harte Zeit voller widersprüchlicher Gefühle, die mit einer Trennungssituation einhergeht. Ein anderes Seminar hat Döring überschrieben mit dem Titel „Nörgeln, Stänkern, Provozieren – Vom Umgang mit schwierigen Menschen“. Auch im Programm: „Ändern statt ärgern – Veränderung beginnt im Kopf“ und „Es reicht! – Wertschätzend Grenzen setzen im beruflichen und privaten Alltag.“

"Ich habe alle Phasen mitgemacht"

Vor ihrer heutigen Dozenten- und Autorentätigkeit arbeitete Dorothee Döring fast 30 Jahre lang als Kunstlehrerin. Eine chronische Gelenkentzündung führte zu ihrer Frühpensionierung. Ein halbes Jahr nach ihrem Ausscheiden aus dem Berufsleben suchte sie jedoch schon nach einer neuen Aufgabe.

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Und sie fand das Ehrenamt. Dorothee Döring engagierte sich fortan in einem Hospiz. „Hospizarbeit ist Arbeit im Grenzbereich“, sagt Döring, „wenn man sich in diesem Grenzbereich bewährt hat, kann man mit jedem Konfliktfeld umgehen.“

Seit mehr als zehn Jahren doziert Döring vor Seminarteilnehmern – praxisnah und interaktiv. „Ich bringe ganz viele Beispiele von mir selbst, dann tauen die Teilnehmer schnell auf und erzählen auch von sich.“ In ihrem Scheidungs-Seminar berichtet Döring etwa von ihrer eigenen Heirat, der folgenden Ehe, der Trennung, dem Single-Dasein. „Ich habe alle Phasen mitgemacht“, sagt sie.

Patentrezepte und Universallösungen hat die Dozentin trotzdem nicht im Gepäck. Sie zeige lediglich Denkrichtungen und Vorschläge auf. Was aber letztlich im Einzelfall die ideale Lösung sei, das müsse jeder Teilnehmer für sich selbst erkennen. „Und die positiven Reaktionen der Teilnehmer zeigen mir, dass viele von ihnen nach dem Seminarbesuch dazu in der Lage sind.“