Oberhausen. . Wie die Stadt Oberhausen ihre Stadtspitze umkrempelt – und den Weg für die 52-jährige Elke Münich aus Aachen frei räumt. Dafür handelt sich die SPD-Ratsraktion und Oberbürgermeister Klaus Wehling Ärger mit den Grünen und dem Rechtsdezernenten Frank Motschull ein.

Die 52-jährige Amtsleiterin für Kinder, Jugend und Schule der Stadt Aachen, Elke Münich, wird nach WAZ-Informationen voraussichtlich neue Dezernentin in Oberhausen. Als Beigeordnete für Schule, Jugend und Soziales folgt sie dem Ende des Monats ausscheidenden Reinhard Frind. Anvisierter Dienstantritt: 1. Dezember 2013.

Die Sozialdemokratin Münich hat bei ihrer Vorstellung in der SPD-Fraktion eine nachhaltig positive Wirkung erzielt. „Sie ist sehr kompetent und blieb uns keine Antwort schuldig“, sagte SPD-Fraktionschef Wolfgang Große Brömer.

Die Sozialwissenschaftlerin habe sich gut auf die angespannte Finanzlage der Stadt, die Schulplanung mit der beantragten Primus-Modellschule und der Vorgabe, mehrere Millionen Euro im Dezernat einsparen zu müssen, vorbereitet. Münich war zuvor in Herten Amtsleiterin für Familie und Soziales.

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Motschull nun traurig und enttäuscht

Die Begeisterung über die vom NRW-Familienministerium empfohlene Kandidatin war so groß, dass die SPD mit Oberbürgermeister Klaus Wehling gleich sämtliche Ur-Planungen der künftigen Dezernatsverteilung über den Haufen warf. Eigentlich sollte der frühere Sozialanwalt und jetzige Rechts- wie Sportdezernent Frank Motschull den Bereich Soziales von Frind erhalten – doch Münich hat auf Soziales bestanden. Damit wird die Frind-Kombi Schule, Kinder, Jugend, Soziales fortgesetzt.

Motschull dagegen soll nun recht traurig sein: Er hatte sich schon auf seine Herzensangelegenheit, die sozialen Aufgaben der Stadt zu schultern, gefreut. Als Ausgleich will die SPD-Fraktion dafür sorgen, dass Motschull die juristisch durchwirkten Bereiche Bauordnung (Dezernat 5.3) und Wohnungswesen/Städtebau (5.4) vom ausscheidenden Baudezernenten Klunk erhält.

Doch da legen die Grünen ihr Veto ein: Planung und Bau waren ihrer Umwelt- und Gesundheitsdezernentin Sabine Lauxen versprochen worden – schon vor einem Jahr. Auf diese mündliche Vereinbarung pochen die Grünen. Allerdings ist Teilen der SPD-Fraktion die künftige Machtfülle von Lauxen nicht geheuer: Sie halten diese Aufgabenballung für strategisch schlecht für die SPD. Grünen-Fraktionsvize Peter Plew ist aber überzeugt, dass die bisher geräuschlos arbeitende rot-grüne Koalition das Problem leise löst: „Wir werden uns einigen.“