Oberhausen. .

Tänze im Kreis, im Block, in Formationen, in der Gasse, Kolonne, zu Paaren oder im Square: Für die Tänzerinnen des Tanzkreises St. Antonius Alstaden kein Problem! Seit 20 Jahren trifft sich die Seniorengruppe jeden Donnerstagmorgen von 9 Uhr bis halb 12.

Dass die Gruppe wöchentlich zu klassischer Musik, Schlagern, und auch Musik aus verschiedenen Ländern tanzen kann, haben sie Gisela Franken zu verdanken. Sie hat die Gruppe 1993 gegründet: „Zunächst haben wir nur einfache Tänze eingeübt; nach und nach wurde unser Repertoire größer, so dass wir bei verschiedenen Veranstaltungen der Pfarrgemeinde, z.B. beim Karneval vortanzen oder an Großtanzfesten teilnehmen konnten.“

Tanzen verbindet

Besonders stolz sind die 22 Senioren auf vier Mitglieder, die kürzlich das Bronze-Tanzsportabzeichen erworben haben. „Um das Abzeichen zu erlangen, muss man drei Tänze mit verschiedenen Schrittkombinationen präsentieren“, erklärt die 79-jährige Gruppenleiterin. „Einige von uns haben sogar schon das silberne und goldene Abzeichen!“

Was am Seniorentanz so besonders ist, weiß Simone Schwering, die mit 38 Jahren die Jüngste aus der Gruppe ist: „Früher habe ich Jazz gemacht, da hat jeder für sich getanzt. Hier bei uns ist es gemeinschaftlicher. Wir nehmen uns gegenseitig an die Hand, nehmen Blickkontakt auf und lächeln einander an - das ist ein sehr schönes Gefühl. Das Tanzen ist einfach eine schöne Art, ohne Worte zu kommunizieren.“

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Auswendig muss keiner etwas können

Dem kann die 73-jährige Annemarie Leischen nur zustimmen: „Man weiß durch die anderen immer, was man machen muss.“ Auswendig muss keiner etwas können, da die Gruppenleiterin die Tänze immer erklärt und auch während des Tanzes die Schritte ansagt: Durchfassen, zueinander, linker Stern - diese und weitere Begriffe weisen die Tanzbegeisterten daraufhin, welcher Schritt als nächstes kommt. „Wir geben niemals auf, auch wenn es nicht auf Anhieb klappt“, lacht Annemarie Leischen.

Obwohl einige der Damen mit manchen Altersbeschwerden zu kämpfen haben, wollen sie das Tanzen nicht aufgeben. Christa Freyth bringt es auf den Punkt: „Ich lasse mir vieles im Leben nehmen, nur nicht meinen Donnerstagmorgen.“ Nach dem Tod ihres Mannes vor 15 Jahren, sei sie froh gewesen, der Gruppe beigetreten zu sein. „Ich wollte mich nicht vergraben.“ Auch Irmgard Wiener freut sich auf diesen ganz besonderen Tag in der Woche: „Zu Hause ist man ja doch oft auch einsam.“ Und sei es halt eine schöne Abwechslung zum Alltag, wenn man einmal in der Woche unter Gleichgesinnten sei.