Oberhausen. Keine Zeit zum Verschnaufen: Unmittelbar nach der Bundestagswahl laufen sich die Oberhausener Parteien warm für den Kommunalwahlkampf. SPD-Mann Dirk Vöpel spricht von der „Mutter aller Schlachten“. Wird im Mai 2014 auch über den Oberbürgermeister-Posten entschieden?
Nach der Wahl ist vor der Wahl: Kaum waren im Rathaus am Montagmorgen die letzten Spuren der Bundestagswahl-Partys der Parteien beseitigt, richtet sich der Blick auf die Kommunalwahl am 25. Mai 2014.
Der Oberhausener SPD-Parteivorsitzende Michael Groschek flog am Morgen nach Berlin, um im SPD-Bundesvorstand den Wahlabend aufzuarbeiten. Und kehrte dann nach Oberhausen zurück, um am Abend im SPD-Unterbezirksvorstand den Fahrplan für den Kommunalwahlkampf vorzubereiten.
Ärmel hochkrempeln
Dirk Vöpel, der das Bundestags-Direktmandat für die SPD holte, rief die Genossen noch am Bundestagswahlabend dazu auf, jetzt die Ärmel für den Kommunalwahlkampf hochzukrempeln und erklärte den nächsten Urnengang gleich zur „Mutter aller Schlachten“.
Schon drängt die Zeit: Bis zum Unterbezirksparteitag am 4. November will Groschek entscheidende Punkte geklärt haben. Eine Frage dabei ist, ob Klaus Wehling, bis 2015 als Oberbürgermeister gewählt, vorzeitig seinen Rückzug aus dem Amt erklären und damit einer gemeinsamen Wahl von Stadtrat und Stadtoberhaupt den Weg bereiten wird. Zwar entspräche die Zusammenlegung beider Termine grundsätzlich dem Wunsch der SPD. Führende Sozialdemokraten werden aber nicht müde zu betonen: Die Entscheidung darüber ist ganz allein Wehlings Sache, der bei den Bürgern hoch angesehen ist.
Unabhängig davon, ob der nächste Oberbürgermeister 2014 oder 2015 gewählt wird: Als mögliche OB-Kandidaten bislang an vorderster Front sind zwei Männer: Arbeiterwohlfahrts-Chef Jochen Kamps und OGM-Chef Hartmut Schmidt. Kamps gilt als Querdenker und würde das Amt sicher auf ganz eigene kreative Weise ausfüllen. Schmidt hat als Geschäftsführer der städtischen Dienstleistungstochter OGM Manager-Fähigkeiten unter Beweis gestellt. Die letzte Entscheidung liegt bei Groschek.
CDU läuft sich warm
Auch die CDU läuft sich schon warm für die Kommunalwahl. Ihr Anspruch ist es, eine Stadtregierung ohne die SPD möglich zu machen, und seit Sonntag sieht sie sich auf diesem Kurs bestätigt. Ein möglicher OB-Kandidat wird aber noch gesucht. Eine eigens eingerichtete Findungskommission hat schon getagt. Möglich, dass Fraktionschef Daniel Schranz und Parteichef Wilhelm Hausmann es aufgrund ihres größten Bekanntheitsgrades bei den Oberhausener Wählern allein unter sich ausmachen müssen, wer sich aufstellen lässt.
Mit einem Namen wollen die Christdemokraten jedenfalls erst aus der Deckung kommen, wenn die SPD ihren Kandidaten aufgestellt hat. Um die Spannung zu halten, wird von CDU-Seite orakelt, dass durchaus ein Name ins Rennen gehen könne, den noch niemand auf dem Zettel hat.
Völlig offen ist die Kandidaten-Frage noch bei Grünen und Linken, die eher inhaltliche als personelle Fragen in den Vordergrund stellen und bis zum Jahreswechsel die Schwerpunktsetzung festzurren wollen. So will wie bei der SPD auch beim Rats-Koalitionspartner Grüne niemand Klaus Wehling zur vorzeitigen Amtsaufgabe drängen. Klar ist aber, dass es Köpfe braucht, um auf den Kommunalwahl-Podien die Programme zu transportieren.