Oberhausen. . Urnengang läuft schnell und ohne viel Stress ab: Sowohl bei den Helfern als auch bei den Bürgern. Wähler machen sich Gedanken über ihr Kreuzchen und informieren sich im Internet.
Gabriele, Sandra, Stefan und Sebastian sind gut gelaunt, in der Tischmitte steht eine Packung Schokoladenkekse, angeregt unterhalten sie sich, lachen viel und gern. Nur wenn jemand durch die Tür kommt, dann wird es ernst. Schließlich haben sie eine wichtige Aufgabe zu erfüllen – sie sind Wahlhelfer.
Die Stimmung in den Oberhausener Wahllokalen am Sonntag ist entspannt. Wirklich aufregend sei so ein Tag nicht, sagt Raimund Kerkmann, Wahlvorsteher im Gesundheitsamt in Sterkrade. Die meisten kommen rein, schnappen sich ihren Stimmzettel, verschwinden hinter der Wahlkabine, machen Kreuze, werfen den Stimmzettel ein und dann ist alles vorbei. „Stressig wird es erst bei der Auszählung, das nimmt einige Zeit in Anspruch.“
Auch interessant
Auch die Wähler gehen den Wahltag entspannt an. Familie Penz geht am Morgen noch etwas verschlafen gemeinsam aus dem Haus, um in der Gesamtschule Osterfeld ihre Kreuze zu setzen. Mit ihren beiden wahlberechtigten Kindern haben Gisela und Joachim Penz im Voraus jedoch das Für und Wieder einzelner Parteien abgewogen. „Die Hauptsache ist, dass wir wählen gehen, ansonsten dürften wir nachher ja nicht mitreden“, meint Gisela Penz. „Oder motzen“, lacht Ehemann Joachim. „Was muss, das muss“, bringt es Sohn Tobias auf den Punkt. Mit ihren 19 Jahren hält Schwester Alexandra einen Wahlzettel schon zum zweiten Mal in der Hand. Aufgeregt sei sie nicht mehr. „Wir wurden in der Schule ausreichend informiert.“
Ankreuzen - Vertrauen abgeben
Fragt man die Wähler im Wahlbüro, dann haben sich viele die Entscheidung nicht leicht gemacht: Sie erzählen, wie sie sich in den Medien informiert haben. „In diesem Jahr ist es aber schwierig“, meint Norbert Henze. „Mittlerweile unterscheiden sich die etablierten Parteien kaum noch; dabei ist es mir wichtig, dass ich meine Stimme denen gebe, die meine Bedürfnisse erfüllen.“ Schließlich lege man sein Vertrauen für die nächsten vier Jahren in die Hände der Gewählten.
Für Begleiter Ibrahim Memet ist die Wahl aus einem anderen Grund etwas ganz Besonderes. Seit einem Jahr ist er deutscher Staatsbürger, für ihn steht jetzt die erste Bundestagswahl an. „Ich freue mich, dass ich nun mitbestimmen darf, das ist mir wichtig“, sagt Memet.
Im Wahllokal „Lunch Ström“ in der City haben Gabriele, Sandra, Stefan und Sebastian viel zu tun. „Dieses Jahr war schon morgens viel Durchgangsverkehr.“ Gisela Hopff hilft zum achten Mal bei einer Wahl aus. „Die Wahlbeteiligung ist diesmal bestimmt recht gut, weil die Umfragen knappe Ergebnisse prognostizierten“, schätzt die 48-Jährige.