Das Gelände am John-Lennon-Platz rund ums Haus der Jugend bereitet den Mitgliedern der Aktion „Wir sind Oberhausen“ (WSO) Sorgen. Darüber berichten Guido Horn (WSO) und WSO-Mitglied und Archäologe Albert Karschti: Sie befürchten eine Belastung des Bodens beispielsweise mit Schwermetallen – Spätfolgen der Nutzung des Geländes als Zinkhütte. Und sie fühlen sich von der Stadt bezüglich ihrer Befürchtung nicht ausreichend informiert. Seit August liege der Stadt ein Bodengutachten vor, bislang hätte man der WSO Einblick verwehrt.
Umweltdezernentin Sabine Lauxen erklärt auf Anfrage der WAZ: „Die Sorgen der Bürgerinitiative bestätigt das Gutachten weder für den Boden noch fürs Grundwasser. Alle Werte werden eingehalten.“
Gespräche mit der BI in Kürze
Guido Horn kritisiert vor allem die seiner Meinung nach mangelhafte Informationspolitik der Stadt: „Wir bekamen bisher keine Einsicht in die Unterlagen.“ Auch Karschti rügt: „Ich habe schon vor zweieinhalb Jahren eine Anfrage an die Stadt gestellt, inwieweit am John-Lennon-Platz mit Belastungen im Boden zu rechnen ist und ob die Fläche im Kataster als belastet eingestuft worden ist.“
Hintergrund seiner Anfrage ist die Existenz des früheren „Concordiasees“, der schon Ende der 1990-er Jahre für Zündstoff gesorgt hatte, da über diesen See Giftstoffe der ehemaligen Zinkhütte in Boden und Grundwasser gelangt sein können.
Inzwischen, so Karschti, habe die Stadt erkannt, dass möglicherweise Gefahren am John-Lennon-Platz drohen: „Wenn das sich bewahrheitet, drohen Sanierungskosten in Millionenhöhe.“ Das, so Sabine Lauxen, käme nun nicht auf die Stadt zu: „Wir sind total glücklich. Wenn es Belastungen gegeben hätte, hätte das tatsächlich erhebliche Folgen gehabt.“
Für das Gutachten seien mehrere Proben gezogen worden. Lauxen zitiert aus dem Bericht: „Es wurden verschiedenkörnige Sande mit zehn Prozent Schlacke, Ziegel, Beton und Glas gefunden.“ Damit sei klar, dass jede Form von Folgenutzung für das Gelände am John-Lennon-Platz denkbar wäre. Auch eine Wohnbebauung wäre ohne aufwändige Bodensanierung möglich: „Ein Teil des Bodens würde dabei sowieso abgetragen, das ist im Ruhrgebiet aufgrund der allgemein hier vorhandenen Belastung üblich,“ sagt die Dezernentin, die in den nächsten Tagen die Mitglieder der Bürgerinitiative über die Ergebnisse der Boden- und Grundwasserproben informieren will.
Diesen Schritt bewertet Albert Karschti positiv, „er kommt aber sehr spät“. Noch sei aber die grundsätzliche Befürchtung, dass es Belastungen im Boden oder Grundwasser gebe, für ihn nicht vom Tisch: „Dazu müssen wir die Unterlagen des Gutachtens von Experten prüfen lassen können.“