Oberhausen.

Die morgendlichen Probleme mit Bus und Bahn sind auch zwei Wochen nach Schulbeginn noch nicht behoben. So kommt es auf der Straßenbahnlinie 112 Richtung Mülheim zu Verspätungen. Die Folge: Schüler, die zur Willy-Brandt-Gesamtschule in Styrum müssen, erscheinen nicht pünktlich im Unterricht. Probleme macht auch die Buslinie 956. „Der Bus Richtung Sterkrade fährt an der Haltestelle Elly-Heuss-Knapp-Stiftung vorbei, weil er da bereits überfüllt ist. Es gibt keinen zusätzlichen Einsatzwagen“, beklagt eine WAZ-Leserin.

Die Fälle sind dem städtischen Nahverkehrsunternehmen Stoag bekannt, bestätigt Pressesprecherin Sabine Müller. Man arbeite an einer Lösung. Bei der Linie 112 dürfte diese aber nicht leicht fallen, denn statt acht können derzeit nur sieben Bahnen eingesetzt werden. Der Grund: Von zehn Niederflurstraßenbahnen haben drei Getriebeschäden. Wann sie wieder fahren können, kann Müller nicht sagen. Der Zehn-Minuten-Takt ist somit aus dem Takt.

Buseinsatz problematisch

Auf der Linie 112 einen Bus einzusetzen, sei problematisch – aus Sicherheitsgründen. „Der Bus kann nur am Fahrbahnrand halten. Wenn statt der Bahn dann ein Bus kommt, besteht die Gefahr, dass die Kinder von der Mittelinsel über die Fahrbahn rennen, ohne auf den Verkehr zu achten“, sagt Müller.

Mehrere Beschwerden gibt es auch bei der Linie 956. Was eine WAZ-Leserin, deren Tochter zur Friedrich-Ebert-Realschule muss, besonders wurmt: „Das Problem des total überfüllten Busses, der keine Schüler mehr mitnimmt, ist seit Jahren bekannt.“ Eltern und Schulen hätten sich mehrfach bei der Stoag gemeldet. Im Fall ihrer Tochter komme noch erschwerend hinzu, dass sie am Knie operiert worden sei und deshalb keine weiten Strecken laufen könne. Mittlerweile bringe der Vater sie jeden Morgen mit dem Auto zur Schule. „Wofür bezahlen wir eigentlich das Monatsticket?“, fragen sich die Eltern.

„Auch hier besteht Handlungsbedarf“, gesteht die Stoag-Pressesprecherin. Das Unternehmen analysiere daher die morgendlichen Fahrgastfrequenzen zu den entsprechenden Schulen. Für einige Kinder würde sich vielleicht anbieten, auf die Linie 263 auszuweichen, meint Müller. Den Vorschlag, Gelenkbusse einzusetzen, kann sie zwar verstehen, doch gebe es ein gravierendes Problem: Auf der Strecke gibt es sehr enge Straßen.