Sie gehen ja nun nicht in den Ruhestand, sondern wechseln voll zur Stoag. Was wollen Sie dort erreichen?
Wir müssen die Oberhausener Bürger mehr davon überzeugen, dass wir immer noch ein gutes Angebot im Nahverkehr haben. Allerdings mussten wir ja seit zehn Jahren immer wieder neue Sparrunden fahren: Mehr geht einfach nicht, wenn man eine flächenmäßige Erschließung der drei-zentrigen Stadt haben möchte. Wir sind bei der letzten Runde wirklich ans Eingemachte gegangen. Verbessern müssen wir auf jeden Fall die Pünktlichkeit der Straßenbahn 112 – darüber reden wir mit den Mülheimern. Zudem wollen wir bis 2019 die Linienlücke zwischen dem Centro und Essen-Frintrop mit der Straßenbahn 105 schließen.
Sie halten dieses 80-Millionen-Euro-Projekt für nur drei Kilometer neue Straßenbahnstrecke wirklich für sinnvoll?
Ja, auf jeden Fall. Immer wieder kommt doch die Kritik auf, dass wir im Ruhrgebiet ein schlecht vernetztes Nahverkehrssystem haben. Das Ruhrgebiet ist nun mal die Region der 1000 Dörfer, die ihren Nahverkehr erst einmal auf ihre Mitte konzentriert haben. Aber die Ruhrgebiets-Bürger wollen auch die Zentren der Nachbarstädte gut erreichen. Mit der Verlängerung der 105 verknüpfen wir die Oberhausener Stadtmitte und das Zentrum mit dem ThyssenKrupp–Boulevard und der Essener Stadtmitte. Das ist eine sehr wichtige Verbindung für diese Region.