Oberhausen. . SPD-Bundestagskandidat Dirk Vöpel stellte sich Fragen der Osterfelder Basis.In Berlin will er dafür kämpfen, dass arme Kommunen finanziell entlastet werden
Berlin ist weit, Düsseldorf nicht mehr ganz so fern, doch das Wohl und Wehe der eigenen Stadt liegt den Menschen am nächsten. Eine verständliche Einstellung, dabei werden gravierende Entscheidungen auf Landes- und Bundesebene gefällt und deren Auswirkungen sind dann vor Ort spürbar – im Guten wie im Schlechten.
So betonte denn auch SPD-Bundestagskandidat Dirk Vöpel bei der Ortsvereinssitzung der Osterfelder Sozialdemokraten am Dienstagabend mehrfach, wie wichtig es sei, wer nach dem 22. September in Berlin regiere. „Wir müssen jetzt kämpfen, um kommunal Verbesserungen zu erreichen“, forderte er die rund 35 anwesenden Genossen auf. Die sprachen eine Vielzahl von Punkten an. Kontrovers ging es dabei naturgemäß nicht zu – jedenfalls nicht in dem Zeitraum, in dem wir dabei sein durften.
Ein bisschen Unruhe
Unser Wunsch, die Mitgliederversammlung beobachtend zu begleiten, hatte zuvor im Unterbezirksbüro für ein bisschen Unruhe gesorgt. Eigentlich sei so eine Versammlung ja parteiintern, hieß es, doch 20 Minuten wollte SPD-Geschäftsführerin Lena Kamps der WAZ zugestehen. Am Ende waren es gut anderthalb Stunden.
Wir erlebten eine lebendige Veranstaltung an der Parteibasis. Viele Mitglieder fragten, Vöpel antwortete klar und knapp, man merkt, er kennt die sozialdemokratischen Positionen und die dazugehörigen Argumente in und auswendig..
Vöpels Ziele
Ganz oben auf seiner politischen Agenda etwa steht die Einführung eines bundesweit geltenden Mindestlohns von 8,50 Euro die Stunde. Für Vöpel ist dies ein erster Aufschlag, um die Lebenssituation von über sieben Millionen arbeitenden Menschen und deren Familien zu verbessern. So will Vöpel auch die künftige Rentenhöhe stabilisieren: „Altersarmut hängt mit Erwerbsarmut zusammen.“ Wobei ihm klar ist, dass ein Mindestlohn nur eine geringe Rentenhöhe garantiert.
Bei der Entschuldung der Städte (Oberhausen ist mit 1,8 Mrd Euro dabei) sieht der Bezirksbürgermeister den Bund in der Pflicht. „Wir brauchen nicht weniger, sondern mehr Solidarität“ lautete sein Credo. Und diese Solidarität müsse auch für andere Bereiche gelten: „Alle müssen in die Renten-, Kranken- und Pflegeversicherung einzahlen.“ Also auch Freiberufler, Beamte und Unternehmer. Nach 90 Minuten war die vom OV-Vorsitzenden Thomas Kley geleitete Fragerunde vorbei. Parteiintern beschäftigte man sich noch mit dem Wahlkampf. Der Wähler soll überrascht werden. Wir sind gespannt.