Oberhausen.

Schon ein paar Meter vor der Einfahrt an der Alsenstraße nehmen Passanten den strengen Geruch nach vergammeltem Essen und das Surren zahlreicher Fliegen wahr. Für Anwohner ist der Gestank kaum zu ertragen. „Inzwischen lockt der Müll auch Ratten an“, beschwert sich ein Nachbar. Mittlerweile würden auch Passanten der Innenstadt im Vorbeilaufen ihren Abfall einfach auf den wachsenden Müllberg werfen.

Roter Zettel am Container

Seit Wochen wurden die beiden Müllcontainer an der Alsenstraße 18 nicht mehr gelehrt, erklärt der verärgerte Nachbar. Ein roter Zettel, der an den Containern klebt, verrät auch den Grund. Weil der Müll nicht korrekt sortiert wurde, weigern sich die Wirtschaftsbetriebe Oberhausen (WBO), die Container zu leeren. Zurecht, sagt ein weiterer Anwohner. „Es kümmert sich ja auch keiner darum, dass der Müll in die richtige Tonne kommt.“

Wer für den Unrat verantwortlich ist, will der langjährige Mieter auch wissen. Vor sechs Monaten sei ein neuer Mieter ins Haus gezogen. „Obwohl nur einer gemeldet ist, schlafen da jede Nacht bestimmt zehn Leute.“ Seitdem habe sich die Müllsituation verschlimmert. „Mit denen kann man nicht reden, ich habe es schon versucht.“ Auch der Hausflur vermülle.

Arbeiter, die am Montag im Auftrag der Hausverwaltung damit beschäftigt waren, ein Rolltor an der Einfahrt zu installieren, berichten ebenfalls von unzumutbaren Arbeitsbedingungen. „Wir mussten erst den gesamten Müll nach hinten schieben, um überhaupt arbeiten zu könne“, erzählt ein Angestellter. Wie schon einige Anwohner der Straße wandten auch sie sich ans Ordnungsamt.

Problemfall nicht unbekannt

Stadt und WBO ist der Problemfall an der Alsenstraße nicht unbekannt. Noch am heutigen Dienstag wollen sich Mitarbeiter die Lage vor Ort anschauen. Dann entscheidet sich auch, ob die bereitgestellten Müllcontainer abtransportiert werden. „Wir haben die Nutzer der Behälter mehrmals darüber informiert, dass die Container falsch befüllt wurden, jedoch ohne Erfolg“, sagt WBO-Geschäftsführerin Maria Guthoff. Dass die von der WBO gestellten Müllbehälter eingezogen werden, passiere nur im schlimmsten Fall. „Wir müssen gewährleisten können, dass unsere Verwertungswege eingehalten werden“, sagt die Geschäftsführerin weiter.

Auch die städtische Untere Abfallbehörde will sich im Laufe des heutigen Tages ein Bild vom Müllberg in der City. Bereits in der vergangenen Woche sei die Einfahrt zum Haus an der Alsenstraße 18 als wilde Müllkippe gemeldet worden, sagt ein Sprecher der Stadt.