Rund 500 Kilo Müll produziert jeder Deutsche jährlich. Doch was geschieht mit dem Müll, nachdem die Mülltonnen geleert sind? Schließlich gilt Müll als wertvoller Rohstoff. Antworten aus erster Hand sowie einen Rundgang durch die Anlage erhielten Liricher Unternehmer beim 10. Liricher Unternehmertreff, zu dem die Interessengemeinschaft Lirich e.V. (Igl) eingeladen hatte.
Gastgeber war die Gemeinschafts-Müll-Verbrennungsanlage Niederrhein (GMVA), die mit einer Verbrennungsleistung von ca. 700 000 Tonnen pro Jahr zu den vier größten Hausmüllverbrennungsanlagen Deutschlands gehört. Igl-Vorsitzender Klaus Brixa war über die Resonanz erfreut: „Mit dem Unternehmertreff wollen wir eine Plattform zum Austausch zwischen Unternehmen des Stadtteils anbieten.“ Gleichzeitig können die gastgebenden Betriebe vor Ort einen anschaulichen Überblick ihrer Leistungsstärke zeigen.“
Maria Guthoff, kaufmännische Geschäftsführerin der GMVA, präsentierte Fakten und Zahlen. Unterstützt wurde sie von Harald Pöter, der bis zur Pensionierung Schichtführer war. Er erklärte den Weg der Verwertung des Mülls innerhalb der Anlage. Rund 324 Mio. kWh Strom werden jährlich gewonnen. Damit könnte man alle Haushalte Oberhausens mit Strom versorgen. Zudem werden 150 Mio. kWh Fernwärme erzeugt. Übrig bleibt Filterstaub und jede Menge Wasserdampf, der erst nach Durchlauf moderner Reinigungstechnologien aus dem 143 m hohen Kamin in die Atmosphäre entweichen darf.
Anschließend beschreibt Maria Guthoff die aktuelle Situation der GMVA: Offene Verfahren am Verwaltungsgericht, die Klärung über den korrekten Marktpreis bringen sollen, lassen die Umsatzsituation nur bedingt darstellen. Umweltschutz, gesetzliche Anforderungen, der Wettbewerb am Markt und rückläufige kommunale Hausmüllmengen stellen die GMVA vor schwierige Aufgaben. Mit dem Rundgang endete der Besuch.