Oberhausen. . Horst Christ und Karl Walgenbach haben eine Bürgerinitiative gegründet, da rund um die Friedrich-Karl-Straße in Oberhausen viel Müll auf den Bürgersteigen liegt Sie sammlen Unterschriften, die sie der Stadt übergeben wollen.

Ein altes Paar Schuhe, zerbrochene Bierflaschen, ein blauer Müllsack, alte Taschentücher und Zigarettenschachteln – das Bild auf dem Südmarkt an der Hermann-Albertz-Straße/Ecke Friedrich-Karl-Straße ist kurios. Nur zehn Meter weiter – gut sichtbar – steht ein leerer Mülleimer.

Dies ist keine Einzelfall, Anwohner ärgern sich über permanente Müllverschmutzung auf den Straßen, Plätzen und Bürgersteigen in ihrem Viertel. Sie gründeten deshalb Anfang Juli die „Bürgerinitiative Saubere Innenstadt“.

Gut 170 Unterschriften gesammelt

Mit einer Unterschriftenliste ging Initiator Horst Christ durch die Nachbarschaft, um Gleichgesinnte zu finden. „Bis jetzt haben wir gut 170 Unterschriften zusammen, das Ziel sind 200“, sagt Christ, der selbst seit 1980 auf der Friedrich-Karl-Straße wohnt. Wenn 200 Unterschriften erreicht sind, übergibt Christ die Liste dem Rathaus. „Ich warte erst die Bundestagswahl ab, damit jeder sieht, dass das keinen politischen Hintergrund hat.“

Die Vermüllung auf der Marktstraße selbst sei allerdings nicht das größte Problem, denn: „Es sind besonders die Nebenstraßen, die so verschmutzt sind. Wenn ich selbst nicht zweimal die Woche fegen würde, wäre das noch schlimmer“.

Auch die Metal-Disco „Helvete“ macht das Leben nicht leichter: „Nachts werden die Aschenbecher auf der Straße entleert, der Müll wird auf die Straße geworfen. Da muss man sich schämen.“

Sonderreinigung in der Innenstadt

Sein Nachbar Karl Walgenbach meint: „Ich kenne keine Innenstadt in der Umgebung, die so verdreckt ist wie die von Oberhausen – und ich bin schon viel herumgekommen“, sagt er beim Betrachten eines Müllsacks, der blindlings an einem Parkscheinautomaten entsorgt wurde. Die Initiative fordert häufigere Reinigungen sowie schärfere Kontrollen der Behörden, um den Müll-Sündern ein Bußgeld auszusprechen.

Polizeisprecher Axel Deitermann sieht eine stärkere Polizeipräsenz aber als nicht realisierbar an: „Wir sind personell gut aufgestellt, aber dafür können wir keine Leute abstellen.“ Falls während der Streife einem Polizisten Umweltverschmutzung auffalle, würde der sofort tätig. „Dann wird ein Bußgeld von fünf bis 35 Euro fällig.“

Maria Guthoff, Geschäftsführerin der zuständigen WBO, weist darauf hin, dass die Innenstadt schon intensiver als andere Stadtteile gereinigt werde. Dabei werden alle umliegenden Straßen der Marktstraße zweimal die Woche gereinigt. Zudem erhalten sie schon einmal monatlich eine Sonderreinigung. Guthoff ärgert sich vor allem darüber, dass Bürger ihren Müll so achtlos wegwerfen.