Oberhausen. Vater versteht nicht, warum erst so spät etwas unternommen wurde. Erst sicherte die Polizei die Unglücksstelle. Aber die Gefahrenquelle blieb.

Wäre seine dreijährige Tochter Lilli nicht kurz vorher gestürzt, dann wäre vielleicht etwas Schlimmeres passiert. Denn nur wenige Sekunden später fällt rund zwei Meter vor Familie Stankus ein Ast auf den Gehweg. So geschehen im Ruhrpark in Alstaden. Vater Thorsten schätzt den Ast auf eine Länge von fünf Metern, das Gewicht auf gut einen Zentner.

Die dreiköpfige Familie ging an einem Freitag im Ruhrpark spazieren, als sich der Vorfall ereignete. „Wäre die Kleine nicht hingefallen, hätte uns der Ast voll erwischt,“ ist Thorsten Stankus überzeugt.

Daran möchte der 42-Jährige jedoch gar nicht erst denken. Eine Spaziergängerin mit Hund erzählt von einem ähnlichen Vorfall, der sich ein paar Meter weiter ereignet haben soll.

Ein ungutes Gefühl

Da Stankus im Nachbarbaum einen ebenfalls großen, bereits abgebrochenen Ast ausmacht, rief der Familienvater die Polizei zu Hilfe. Die Unglücksstelle wurde dann wohl gesichert, die Äste blieben jedoch – sowohl am Wegrand als auch im Blätterwerk des Nebenbaums. Das sei Sache der Oberhausener Gebäudemanagement GmbH, informierte die Polizei die Familie.

An die wendete sich der 42-Jährige auch prompt, getan habe sich aber erst einmal nichts, beklagt er: „Ein paar Tage später hing der Ast immer noch im Baum. Man kann ja nicht mehr sicher durch den Park gehen.“ Häufiger gucke der Familienvater nun nach oben, um Gefahren besser abschätzen zu können. „Man hat schon ein ungutes Gefühl“, sagt er.

„Ich hätte es mir etwas zeitnäher gewünscht“

So könne es nicht weitergehen, dachte Stankus und sprach Mitarbeiter der OGM vor Ort an. „Sie sagten, sie würden sich darum kümmern, haben schließlich Pause gemacht und sind wieder gefahren.“

Einige Zeit später wurde der Unrat schließlich beseitigt. „Ich hätte es mir etwas zeitnäher gewünscht.“ Thorsten Stankus verstehe zwar, dass die Mittel der städtischen Tochtergesellschaft aufgrund der Sparmaßnahmen begrenzt sind, er fordert jedoch eine bessere Kontrolle der Baumbestände: „Oder muss erst jemand erschlagen werden, bevor etwas unternommen wird?“