Oberhausen. Im ersten Halbjahr 2013 hat Oberhausen rund 14 Millionen Euro weniger eingenommen als im gleichen Vorjahreszeitraum: Schwache Konjunktur auch Folge des langen Winters, so der Kämmerer.
Die Stadt Oberhausen hat im ersten Halbjahr 2013 deutlich weniger Gewerbesteuern eingenommen als noch im Vorjahr. Auf rund 39,5 Millionen Euro beläuft sich das Gewerbesteueraufkommen im ersten und zweiten Quartal, im Vergleichszeitraum 2012 waren es dagegen noch rund 53,5 Millionen Euro gewesen. Unterm Strich steht somit ein Minus von 26,1 Prozent. Auch für das Gesamtjahr 2013 rechnet Stadtkämmerer Apostolos Tsalastras mit einem deutlichen Rückgang. „Wir gehen von einem Ergebnis zwischen 85 und 95 Millionen Euro aus. Momentan scheinen wir uns aber eher am unteren Ende dieses Korridors zu bewegen.“
Noch im Vorjahr konnte Kämmerer Tsalastras außergewöhnlich gute Zahlen vermelden, 112 Millionen Euro nahm die Stadt im Gesamtjahr 2012 an Gewerbesteuern ein. „Das war wirklich ein stolzes Ergebnis“, so Tsalastras. „Mit einem derartig starken Einbruch um aktuell 26 Prozent war nicht zu rechnen, als wir den Haushalt 2013 in den Stadtrat eingebracht haben.“ Erschwerend komme hinzu, dass Oberhausen aus dem Stärkungspakt Stadtfinanzen deutlich weniger Zuwendungen seitens des Landes erhält als zunächst gedacht (wir berichteten).
Wirtschaft entwickelt sich positiv
Den Einbruch der Gewerbesteuer kann Tsalastras nicht recht erklären. „Wohl auch in Folge des langen Winters, hat sich die Konjunktur schlechter entwickelt als erwartet.“ Da die Gewerbesteuereinnahmen mit einer gewissen Verzögerung erst die Unternehmensgewinne widerspiegeln, könnte sich die konjunkturelle Erholung erst später im Jahr bemerkbar machen. „Alle Wirtschaftsexperten gehen davon aus, dass sich die Wirtschaft positiv entwickeln wird“, blickt Tsalastras in die Zukunft.
Jan Borkenstein, bei der auch für Oberhausen zuständigen Industrie- und Handelskammer zu Essen für Konjunkturfragen verantwortlich, kann das bestätigen. „Bei unserer jüngsten Befragung der Unternehmen hat die Hälfte von einem befriedigenden und ein Viertel von einem positiven Ausblick berichtet.“ Jedes zehnte Unternehmen befürchtete eine Verschlechterung der Lage. Den schlechten Start der Wirtschaft 2013 erklärt Borkenstein ebenfalls mit der Witterungslage. „Wenn noch in den Mai hinein Schnee fällt, bleiben Aufträge liegen.“