Oberhausen. .

Das Theater wird frisch eingekleidet. Nicht ohne Stolz verkündete Verwaltungsdirektor Jürgen Hennemann die frohe Botschaft, dass das Gebäude, das seit nunmehr 30 Jahren den gleichen Mantel trägt, während der Spielzeitpause in ein neues Gewand gehüllt wird.

Gehüllt werden muss, denn: „Es wurden feine Risse in der Fassade entdeckt. Wenn nichts geschehen würde, wären die Folgeschäden riesig“, sagt Horst Kalthoff, Architekt und Diplomingenieur beim Oberhausener Gebäudemanagement, das für den Sanierungsauftrag zwei Oberhausener Firmen gefunden hat. Der Malerbetrieb Michael Schönnenbeck, der bereits dem Ebertbad ein neues Outfit verpasst hat, wird die Fassadenerneuerung gemeinsam mit der Osterfelder Firma Stappert stemmen. „Ein schönes Beispiel dafür, dass Firmen in der Lage sind, gemeinsam solche Aufträge zu bewältigen“, findet OGM-Pressesprecher Alexander Höfer.

Folgeschäden vermeiden

63.000 Euro einschließlich aller Nebenkosten und Gerüstbau bezahlt das Theater für die Maßnahme „aus der Aufwandsrückstellung für die Instandhaltung des Gebäudes, im Prinzip aus dem laufenden Etat des Theaters“, sagt Jürgen Hennemann. „Wir hätten allein einen solch günstigen Preis nicht bekommen“, lobt der Verwaltungsdirektor das OGM-Engagement.

Als ein „Verfahren, das so nicht mehr existiert“, beschreibt Horst Kalthoff den fliederfarbig eingefärbten Reib-Putz, den das Theater trägt. Er wird nicht entfernt, sondern umhüllt. Netzartiges Armie­rungsgewebe, das häufig bei Dämmmaßnahmen zum Einsatz kommt, wird in den alten Reibputz eingearbeitet, so dass das Gebäude praktisch eine zweite Haut erhält, die dann gestrichen werden kann.

Farbe noch fraglich

In welchem Farbton, steht noch nicht fest. Sicher ist nur, dass das Schauspielhaus hell und freundlich wirken soll, gemeinsam mit dem bereits Fassaden-erneuerten Ebertbad als würdiges Ensemble auf dem Platz der Kultur.

„Wir möchten, dass zwischen Ebertbad und Theater eine Harmonie entsteht“, sagt der Verwaltungsdirektor. Wer wählt die Farbe aus, die dafür geeignet ist? „Im Fall der Ebertbad-Sanierung holten wir Vorschläge vom Farbhersteller ein und bezogen die Untere Denkmalbehörde mit ein“, sagt Kalthoff. „Es gibt Bildbearbeitungsprogramme, die bei der Farbauswahl helfen können. Wichtig ist es schon, einen guten Ton zu treffen. Immerhin trägt ein Gebäude sein Kostüm bis zu 15 Jahre lang.

In vier Wochen soll alles erledigt sein

Nur vier Wochen, kalkulieren OGM und Theater, brauchen die Handwerker, um den Auftrag zu erledigen. Dass er letztlich doch noch teurer werden könnte als kalkuliert, weil unvorhergesehene Hindernisse auftauchen, halten sie für völlig ausgeschlossen.