Oberhausen. Zwölf Maßnahmen verursachen Staus und Umwege von Nord bis Süd. „Mobilität ist ein Horror.“ Bürger kritisieren Planung paralleler Baustellen an wichtigen Verkehrsachsen

Mülheimer Straße, Duisburger, Weseler, Mellinghofer Straße – manchem Autofahrer platzt derzeit schon bei der bloßen Erwähnung der Kragen. Zwölf Baumaßnahmen sorgen aktuell in Oberhausen mit Staus und Umleitungen für Unmut auf der Straße. Denn von Nord bis Süd werden an vielen Stellen parallel Fahrbahndecken, Leitungen und Kanäle erneuert.

Einige gut gemeinte Umleitungen führen daher fast zwangsläufig in Stadtteile, an denen es sich baustellenbedingt längst staut. „Die Mobilität in OB ist im Moment ein Horror“, ärgert sich ein WAZ-Leser und vermutet eine mangelhafte Abstimmung von Baustellen.

Der Norden

Bis Ende Oktober sind der Buchenweg und Höhenweg (bis Hausnummer 109) in der Walsumermark nur einspurig von Süd nach Nord befahrbar. Hier wird Flüsterasphalt gelegt. Wer in den Süden oder nach Königshardt will, muss den ausgeschilderten Umweg über Neukölner und Dunkelschlag Straße nehmen.

An der Schmachtendorfer Straße läuft’s für Autofahrer bis Anfang September zäh: Die Asphaltdecke vom Busbahnhof bis Untere Walsumermarkstraße wird erneuert.

Zudem ist der Bahnübergang an der Weseler Straße noch bis Anfang September voll gesperrt. Wer von Holten etwa nach Schmachtendorf will, wird per Umleitung über die Weißen­steinstraße, Hiesfelder Straße bzw. Im Heeck und Forststraße geführt. Ein Umweg von rund 3,5 km. In Sterkrade Mitte stockt der Verkehr an der Steinbrinkstraße. Weil Fernwärmeleitungen verlegt werden, geht’s nur einspurig voran.

Der Westen

Mit Umleitungen hat Buschhausen zu kämpfen: Die Fahrbahndecke wird im Westen an der Thüringer Straße von der Lehmbach- bis Pestalozzistraße erneuert. Statt über die Friesenstraße, wird der Verkehr deshalb über die Seitenarme Krimhild- und Gudrunstraße geleitet. Wer aus dem Westen von der Otto-Hahn-Straße kommt, wird weiträumig über Skagerrak-, Lindner- und Buschhausener Straße geführt.

Die gefühlte Dauerbaustelle an der Lindner Straße – seit 2011 ist dort immer wieder an verschiedenen Stellen gearbeitet worden (wir berichteten) – ist nur vorübergehend beendet. Schon Anfang September geht’s zwischen Westmark- und Hammerstraße weiter mit der Deckenerneuerung.

Der Süden

Während die Arbeiten am und um das Bero-Zentrum voranschreiten – die Concordia Straße wird zwischen Bebel- und Altenberg Straße erheblich umgestaltet – muss diese belastete Strecke sowie die Hansa­straße wohl noch bis Ende August als Umleitung für die Langzeitbaustelle Duisburger Straße dienen.

Eigentlich hätten die Maßnahmen dort im Juni abgeschlossen sein müssen. Nach Aussage der Stadtverwaltung trug der lange Winter an den Verzögerungen Schuld sowie die zahlreichen Erneuerungen verschiedener Leitungen. „Es ist auch in Ordnung, diese jetzt zu erledigen und nicht in fünf Jahren die Straße deshalb wieder aufzureißen“, verteidigt Baudezernent Peter Klunk die lange Behinderung der wichtigen West-(Nord)Ost-Achse.

Umleitungen der Großbaustelle Mülheimer Straße verschärfen die Situation im Westen und Osten der Stadt. Im Westen führt sie nahe an der Konfliktzone Duisburger bzw. Concordia Straße vorbei.

Im Osten geht sie über die stark genutzte Danziger und Mellinghofer Straße. Die Osterfelder Straße kann aufgrund einer Maßnahme der Emschergenossenschaft nur einspurig befahren werden.