Oberhausen. Die Rotlichtmeile Flaßhofstraße in Oberhausen wird 50 Jahre alt. Das nehmen die Betreiber der Bordelle zum Anlass um ein Straßenfest zum Jubiläum zu feiern. Mit dem Fest wollen die Hausbesitzer “Angst und Unbehagen nehmen“, denn vielen Oberhausenern ist die Straße nur vom Namen her ein Begriff.

Das hat es noch nie gegeben. Die Besitzer beziehungsweise Betreiber der Häuser der Rotlichtmeile Flaßhof­straße veranstalten ein Straßenfest. Alle Männer und Frauen ab 18 Jahren sind am 7. September zu einem Bummel über die Straße eingeladen. Der Anlass: Die Flaßhofstraße wird 50 Jahre alt. „Sie ist nach der Herbertstraße in Hamburg und der Stahlstraße in Essen die dritte Bordellstraße Deutschlands“, sagt Markus H., der eines der Häuser an der Flaßhofstraße besitzt.

„Wir wollen unsere Tore öffnen, um den Menschen Angst und Unbehagen zu nehmen“, erklärt der Hausbesitzer die Straßenfest-Idee. Die Straße liege schließlich mitten in der Stadt, ihr Name sei bekannt. Das ist er wirklich. Dennoch waren die meisten Oberhausener noch nie dort. Nicht mal Anwohner der benachbarten Straßen, wie sich bei einer Aktion von WAZ und Markus H., einem Tag der offenen Tür in seinem Haus, gezeigt hatte.

Würstchen, Sekt und 500 Liter Freibier

Die Straße, das sind 16 Häuser mit 230 Betten, die in der Regel nie gänzlich belegt sind. Die Prostituierten stehen in Fenstern und verhandeln (kobern) dort mit potenziellen Kunden. Es gibt aber auch ein modernes Laufhaus, das ähnlich wie ein Hotel konzeptioniert ist.

Männer haben rund um die Uhr Zugang zu dem Gelände. Frauen, außer denen natürlich, die dort arbeiten, dürfen normalerweise nicht auf die rote Meile. Am 7. September wird von 10 bis 22 Uhr eine Ausnahme gemacht. Da darf jeder, der volljährig ist, dort feiern. Ganz so wie bei Sommerfesten üblich gibt es Würstchen, Kuchen, Sekt, sogar 500 Liter Freibier. DJ (D) Detlef legt Musik der 60er, 70er und 80er Jahre auf. „Puma“, bekannt aus RTL, SAT-1 und Pro-7, moderiert die Fete.

Und ja, das Sommerfest ist nun mal an der Flaßhofstraße, da geben Pornostars wie Sina Berger oder Texas Patti Autogramme, gibt es aber auch Vorführungen mit ihnen. „Geboten wird aber lediglich Erotik, nichts, was den Gästen peinlich sein müsste“, versichert Markus H.. Für die Damen in den Häusern hätten sie sogar T-Shirts „50 Jahre Flaßhofstraße“ drucken lassen. „Aber die müssen sie nicht unbedingt tragen“, sagt der Hausbesitzer.