Oberhausener Bordellbesitzer wehrt sich gegen Zwangsprostitutions-Vorwürfe
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Oberhausen.. “Nur Pflichten, keine Rechte“ hätte die Legalisierung der Prostitution gebracht. Dies sagt Markus H., Hausbesitzer im Oberhausener Bordellbezirk. Außerdem wehrt er sich gegen Vorwürfe, dass alle Prostituierten ihren Job unter Zwang ausüben würden.
Markus H. (40), Hausbesitzer im Bordellbezirk Flaßhofstraße, findet dass die Hilfsorganisation „Lilja“ ein einseitiges Bild von den dortigen Prostituierten gezeichnet hat. Diese hatte gesagt, dass in der Regel die Frauen sich unter Zwang prostituieren.
Dagegen gibt Markus H. an: „Wir haben hier auch aufgeklärte, intelligente, selbstständige Frauen.“ Er warnt davor, alle Prostituierte über einen Kamm zu scheren.
„In unserem Haus arbeiten alleinerziehende Mütter oder Frauen, die halbtags im Büro angestellt sind. Selbst eine Lehrerin aus Frankreich kommt jedes Jahr in den Sommerferien für zwei Monate zu uns.“ Rumäninnen beschäftige er gar nicht. Die Frauen, die bei ihm Zimmer mieteten, seien Deutsche, Polen, Spanierinnen oder Litauerinnen. „Die jüngste Frau ist 25 Jahre alt, die älteste 66.“
Kritik an Abschaffung des "Bockscheins"
Die Legalisierung der Prostitution durch die frühere rot-grüne Bundesregierung, sagt Markus H., habe den Prostituierten nur Pflichten und keine Rechte gebracht. „Wir haben die Prostitution aus der Illegalität geholt, können das Umfeld aber nicht mehr kontrollieren.“ Jemand, der Frauen zur Prostitution zwinge, bringe sie nicht zur Flaßhofstraße, weil hier täglich Polizei auftauche. Markus H. kritisiert zudem, dass Rot-Grün auch den Gesundheitsschein („Bockschein“) abschaffte; die Frauen nicht mehr regelmäßig untersucht werden. Das führt dazu, dass sie ohne Kondom arbeiten können, weil Krankheiten bei ihnen nicht erkannt werden und nicht mehr zu einer Arbeitssperre führen.
Hemmschwelle sinkt
Bordell von innen
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Weil die Konkurrenz so groß sei, würden auch heikle Wünsche der Freier, etwa Küssen und Sex ohne Kondom, immer öfter erfüllt. Zudem werden die Sex-Gelüste der Freier immer extremer. „Ich betreibe seit 20 Jahren auch Videokabinen, da werden auch immer härtere Sachen angefragt.“ Markus H. zeigt sich darüber durchaus berührt: „Ich bin Familienvater und empfinde das als Verrohung.“ Er ergänzt: „Fragen Sie heute mal unter 14-Jährigen nach, wer da noch keinen Porno gesehen hat. Sie werden kaum einen finden.“
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