Oberhausen. . Sterkrader Zugführer sitzt im neuen NRW-Gremium zum Erhalt der Freiwilligen Feuerwehren. Für den Brandschutz sind sie wichtig, doch Aktive fehlen. Rabatte und Feste sollen locken

Mit Vergünstigungen im Hallenbad könnten künftig neue Mitglieder für die Freiwilligen Feuerwehren in Oberhausen geworben werden. „Dieses Ehrenamt muss aufgewertet werden“, sagt Manfred Flore, Zugführer der Freiwilligen Feuerwehr Sterkrade. Das NRW-Innenministerium hat ihn in ein Experten-Gremium berufen, in dem Wege aus dem drohenden Personalnotstand der Freiwilligen Wehren gesucht werden sollen.

Denn zunehmend wird es eng: Immer weniger vor allem junge Menschen sind bereit sich neben ihrem Beruf freiwillig zu engagieren. Was viele Sportvereine schmerzlich zu spüren bekommen, birgt für die Feuerwehr eine besondere Brisanz. Beim Brandschutz sind die vier freiwilligen Truppen in Oberhausen fest integriert, sie unterstützen die Berufsfeuerwehr in Oberhausen und Sterkrade bei Einsätzen und sind wichtig für die Sicherheit bei Großveranstaltungen.

„Die Personallage ist in Oberhausen nicht dramatisch“, sagt Flore, „aber sie könnte besser sein.“

Mehrjährige Ausbildung – nebenbei

109 aktive Männer und Frauen gehören laut aktuellem Brandschutzbedarfsplan zu den Freiwilligen Feuerwehren in Oberhausen-Süd (23), Sterkrade (27), Oberhausen-Mitte (29) und Königshardt (30). Gut ausgebildet sind sie: Die Funktion des „Atemschutzgeräteträgers“ setzt mehr als 100 Lehrstunden voraus. 97 der Oberhausener Freiwilligen haben diese Ausbildung absolviert. Stadtweit ist jeder Fünfte ein Gruppenführer, was eine jahrelange intensive Schulung voraussetzt – und damit viel Einsatz, Zeit und Elan.

Um Nachwuchs zu gewinnen, wurde in Oberhausen 2005 eine Jugendfeuerwehr eingerichtet. 25 Jugendliche ab zwölf Jahren gehörten einst dazu, zuletzt waren es halb so viele. Landesweit wird über Kinderfeuerwehren für die Jüngsten diskutiert. Flore sieht das skeptisch: „Das geht über die normale Betreuung hinaus und hakt am Personalbedarf.“ Möglich sei die Kinderfeuerwehr nur mit dem Einsatz der Eltern.

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Grundsätzlich müsse eine Freiwillige Wehr Angebote für die ganze Familie machen. „Bei der Freiwilligen Feuerwehr Sterkrade organisieren wir Helferfeste und Dankesfeten“, sagt Flore, „da kommen Jung und Alt zusammen“. Besondere Vergünstigungen, wie es sie in anderen Städten für die Freiwillige Feuerwehr gebe, könnten auch in Oberhausen helfen.

Vom Experten-Gremium, das kürzlich in Herne getagt hat, verspricht sich Flore viel: „Die Runde ist bunt gemischt, da sind alte Hasen dabei und junge Leute.“ Mehrmals im Jahr trifft sich die Runde. Ihre Arbeit wird über die nächsten vier Jahre wissenschaftlich begleitet.