Oberhausen. „Gesellschaft leben“ und Caritas starten Kontaktbörse in Osterfeld. Senioren kommen mit ehrenamtlichen Besuchern zusammen. Wir helfen.
Hier geht es jetzt einmal um ein bisschen Zeit. Um etwas Zeit für einen Spaziergang durch den Osterfelder Volksgarten. Für eine Partie Schach am heimischen Küchentisch. Zeit, um einkaufen zu gehen. Oder auch, um endlich einmal dieses verfixte Mobiltelefon erklärt zu bekommen.
Für diese Dinge und vieles andere wollen das städtische Büro für Chancengleichheit, der Caritasverband sowie andere Sozial- und Wohlfahrteinrichtungen aus der Stadt Menschen aus Osterfeld zusammenbringen. Eine neue Kontaktbörse startet im Stadtteil, bei der sich Senioren melden können, deren Verwandte verzogen sind, die nicht mehr mobil sind oder schlicht etwas Unterhaltung suchen. Gesucht werden aber auch Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren wollen - als unentgeltliche Besucher der Senioren. „Gesellschaft leben“ heißt diese Aktion, an der sich die Lokalredaktion Oberhausen beteiligt.
Mitmachen leicht gemacht
Und so geht’s: Interessierte melden sich bei Annette Bringenberg, die ehrenamtlich den unentgeltlichen Besuchsdienst in Osterfeld koordiniert. Bei ihr können Menschen anrufen, die besucht werden wollen, oder jene, die etwas Zeit zur Verfügung stehen haben und diese sinnvoll nutzen wollen. „Ich treffe die Leute dann, schaue, wer zu wem passt und vermittle den Kontakt“, sagt Bringenberg.
Zu erreichen ist sie immer montags von 14 bis 16 Uhr im Caritas-Zentrum an der Westfälischen Straße. Denn die Caritas ist bei dem Osterfelder Besuchsdienst „Gesellschaft leben“ Kooperationspartner des Büros für Chancengleichheit. Der Wohlfahrtsverband ist äußerst aktiv im Stadtteil und bestens vernetzt: „Wir nutzen unsere eigenen Ehrenamtsgruppen, die wissen, wo jemand Kontakt sucht, und auch unsere Partner, um Menschen anzusprechen“, sagt Sabine Köther, Leiterin der Pfarrcaritas in Osterfeld.
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Für jung und alt
„Engagieren kann sich jeder nach seinem eigenen Zeitpensum, angesprochen sind junge und alte Menschen“, sagt Nese Özcelik, die im Büro für Chancengleichheit für den Bereich „Leben im Alter“ und damit das Projekt „Gesellschaft leben“ zuständig ist. Die Einrichtungen des in der Seniorenarbeit aktiven Netzwerks „Lokale Akteure“ helfen wiederum bei der Weiterbildung der Ehrenamtlichen. Auch sind die Ehrenamtlichen unfallversichert, sie bekommen den NRW-Ehrenamtsnachweis.
„Gesellschaft leben“ startete 2012 in Oberhausen-Ost und soll nun auf Osterfeld erweitert werden. 15 Ehrenamtliche haben Stadt und der dortige Kooperationspartner, das Seniorenzentrum Abendfrieden, bereits mit Senioren zusammengebracht. Gar Freundschaften sind entstanden, so Özcelik: „Eine jüngere Frau ist nach vielen Treffen sogar mit der Seniorin in den Urlaub gefahren.“