Oberhausen. . EKO nimmt bosnischen Jungen drei Monate auf, eine Stiftung machte es möglich. Fünfjähriger ist schwerstbehindert und leidet unter epileptischen Anfällen.

Ernad kommt aus Bosnien, ist fünf Jahre alt und schwerstbehindert, sowohl körperlich als auch geistig. Zudem leidet er an epileptischen Anfällen, was sein Leben zusätzlich erschwert. Seine Mutter Sedina Alomerovic schickte einen Hilferuf an die Stiftung „Aktionen - Menschen in Not“ nach Castrop-Rauxel. Denn Geld, um Ernads Leiden behandeln zu könne, hat die junge Mutter nicht. Herbert Schröer von der Stiftung zögerte nicht lange und nahm sich des kleinen Jungen an, um sein Leben ein wenig zu erleichtern.

Nach einiger Recherche weiß Schröer, in Sarajevo findet der Fünfjährige keine geeignete Behandlungsmethode. In Oberhausen wird er jedoch fündig und stößt auf das Evangelische Krankenhaus Oberhausen. Den empfohlenen Chefarzt schrieb Schröer direkt an, der reagierte auch prompt. „Ich habe ihm Berichte über Ernads Behinderung und seine Krankheit zugeschickt, er hat sofort ein Gutachten aufgesetzt“, erzählt Schröer.

Verwandte in Oberhausen

Dr. Joachim Opp, Chefarzt des Sozialpädiatrischen Zentrums im EKO, nahm sich Ernads Fall an. Drei Monate lang wird der Fünfjährige nun im Krankenhaus behandelt, das Besondere daran: Sämtliche Kosten übernimmt das Zentrum des EKO, eine Erleichterung für Mutter und Kind. Da Sedina Alomerovic bis zu ihrem 13. Lebensjahr als Bürgerkriegsflüchtling in Deutschland lebte, kann die kleine Familie nun während der Zeit bei entfernten Verwandten in Oberhausen leben.

An der Grundkrankheit, der schweren Behinderung, könne der Chefarzt jedoch nichts ausrichten. „Die epileptischen Anfälle jedoch, die den Jungen sehr belasten, können wahrscheinlich durch eine medikamentöse Optimierung deutlich gemildert werden“, teilt das EKO mit.

Medikamente sollen Anfälle verringern

Bereits dafür ist neben Mutter Sedina auch Stiftungsmitglied Herbert Schröer dankbar. Die Stiftung leistet seit nunmehr 20 Jahren dort Hilfe, wo sie am dringendsten benötigt wird, unter anderem in Osteuropa. „Wir unterstützen verarmte und behinderte Menschen, lassen sie zu Behandlungen einfliegen oder verschicken Hilfsmittel wie Rollstühle oder Rollatoren in verarmte Gegenden.“ Dabei geht jeder Euro an die Hilfsbedürftigen, versichert Schröer.

Ernads Fall ist keine Seltenheit für die Stifter. Ziel sei es nun, durch die Umstellung der Medikamente die Anfälle des Jungen zu verringern, erklärt Dr. Opp. Zur dreimonatigen Behandlung gehört zudem eine sogenannte konduktive Therapie, die seine motorischen Fähigkeiten verbessern soll, dahinter verbirgt sich eine Mischung aus Physiotherapie, Logopädie, Ergotherapie und Pädagogik.