Oberhausen. . Über 80 Kilometer lange Ausstellungsmeile „Emscherkunst 2013“ eröffnete mit einem Familienfest. Gelungen ist dabei das Containerdorf. Kostenfreie Räder gibt es für die Besucher. Die Landkarten sind dagegen schnell vergriffen.
Es ist angerichtet: Als über 80 km lange Ausstellung im öffentlichen Raum folgt die Emscherkunst 2013 Städte verbindend dem Flussverlauf. Bei der Eröffnung stand Oberhausen im Mittelpunkt. „Deutschland und die Welt schauen heute hierher“, sagte die NRW-Kulturministerin Ute Schäfer auf der Bühne.
Oberbürgermeister Klaus Wehling wünschte der Emscherinsel, auf der am Fuß der Slinky-Brücke Besucherzentrum und Künstlerdorf entstanden sind, dass sie immer so gut besucht sein möge wie an diesem ersten Tag des Kunstsommertag, der 100 Tage dauert.
Kein Freund von vorbereiteten Reden ist Michael Köhler, der den Festauftakt moderierte. Er verwickelte Ministerin, Kurator und Künstler – kurzum all jene, die bei solchen Anlässen gern um Statements gebeten werden, in ein lockeres Gespräch. Nur bei Ai Weiwei, dem chinesischen Künstler und Dissidenten, machte Kühler eine Ausnahme.
Videobotschaft von Ai Weiwei
Per Video auf der Großleinwand zugeschaltet, sprach Weiwei zehn Minuten über seine Installation aus 1000 Zelten – auf Englisch mit deutschen Untertiteln. Das Ruhrgebiet verändere sich, sagte der Künstler, es schaffe neuen Boden für kulturelles Leben. Die Zelte mit Motiven, die sich auf seine Arbeiten beziehen, verstehe er als Einladung, einen Moment zu teilen.
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Ähnlich wie Ai Weiwei denkt der Niederländer Andre Dekker. Im von ihm kreierten „Observatorium“, aufgebaut in Holten, können Bürger „ein Zimmer buchen, um die Landschaft zu verstehen“. Weil die Emscher dort noch gar nicht fließt, heißt das Kunstwerk „Warten auf den Fluss“.
Beim als Familienfest angekündigten Emscherkunst-Auftakt gab es Tops und Flops.
Top: Es ist gelungen, das Containerdorf wohnlich zu gestalten.
Flop: Lange Schlangen bildeten sich vor dem einzigen Bratwurststand.
Top: Anett Fromtzecks Installation „Reisender auf den Tiefen der Nacht“.
Flop: Der tolle Film über die sich verändernde Form der Quelle lief auf Englisch ohne Untertitel.
Top: Besucher konnten sich Räder kostenlos leihen, um ihnen auf Kunst-Tour zu gehen.
Flop: Die versprochenen kostenlosen Radkarten für die Emscherkunststrecke waren irgendwann vergriffen.
Super-Top: der Blick von der Rehberger Brücke auf das Containerdorf, das die Ruhr-Kunstvereine nun bis zum 6. Oktober mit einem interessanten Programm bespielen werden.