Oberhausen. .
Viel Arbeit ist noch zu erledigen, doch der Blick von der Slinky-Brücke auf das Gelände des Stadtsportbunds, wo das Künstlerdorf entsteht, lohnt sich schon und verspricht: Es wird bunt und äußerst außergewöhnlich.
Wenn am Samstag, 22. Juni dort um 14 Uhr die Emscherkunst 2013, Europas größtes Museum im öffentlichen Raum, feierlich eröffnet wird, muss das Künstlerdorf, selbst ein Kleinod im Reigen der vielen Kunst-Orte entlang des Flusses, „bewohnbar“ sein. Schon in der Eröffnungsnacht wird es möglich sein, dort in von Ai Weiwei entworfenen Zelten zu campen.
100 Tage Programm von Kunstvereinen aus der Region
Wenige Tage vor dem Startschuss treffen wir Sandra Dichtl und Peter Schmieder auf dem Gelände an dem aus zwei Containern zusammengesetzten Domizil, das während der 100-tägigen Ausstellungsdauer von drei Künstlern bewohnt werden soll. Die beiden Dortmunder erwarten gerade die Möbel-Anlieferung. „Kunstvereine der Region werden hier 100 Tage lang Programm machen, es wird Ausstellungen, Musik und Kino geben“, sagt Peter Schmieder und dass die Idee des Containerdorfes vom niederländischen Architektenteam Ooze stamme, „die bekannt sind für coole Entwürfe“.
In der Natur und mit der Natur: Es gibt bereits zwei kleine Gärtchen, eins für Kürbisse und eins für Kräuter. Mit einem Holzsteg sind die Container verbunden, ein Band, so farbenfroh wie Slinky, wird die einzelnen Elemente Wellen schlagend überdachen. „Auch die Container werden noch bunter“, sagt Sandra Dichtl. „Die Grafiker kommen morgen.“
Anett Frontzeck stellt eine Woche aus
Die erste Künstlerin, die ihre Ausstellung vorbereitet, ist Anett Frontzek vom Künstlerhaus Dortmund. Eine Woche lang wird sie ein Kunstwerk zeigen, das sie speziell für die Emscherkunst entworfen hat, passend zum Präsentations-Ort Container. „Dunkler Reisender aus den Tiefen der Nacht“, heißt ihre Installation. „Einzeller des Meeres, die im Ballastwasser von Containern leben“ macht die Künstlerin sichtbar. Viel verraten mag sie noch nicht, nur, dass sie sich nie etwas ausdenke. „Meinen Arbeiten liegt immer eine reale Recherche zugrunde.“
Ganz real braucht sie nun erst einmal Klebeband, Zeit zum Plaudern hat sie wenig. Ebenso wie die Maler, die die Container-Küche streichen. „Vielleicht werden hier ja die Pommes verkauft.“ Emsig schraubt die Studentin aus den USA, zurzeit Praktikantin beim Künstlerhaus. „Ich freue mich sehr, dass ich das hier erleben kann. Und tschüss bis Samstag. Wir sehen uns bei der Eröffnung.“