Oberhausen. .

Ein Jahr nach dem Ende des City-Kaufhofs an der Marktstraße als wichtiger Kundenmagnet für die Innenstadt regt sich etwas hinter den zugeklebten Schaufenstern: Handwerker holen alte Decken und technische Anlagen aus den unteren Geschossen des Gebäudes. Dort soll nach Angaben der irischen Eigentümergesellschaft „WCBS Chartered Building Surveyors“ im November das erste von geplanten sechs neuen Geschäften eröffnen.

Neben dem Oberhausener Haushaltswaren-Discounter Kodi zieht auch Netto im Kaufhof ein – der Mietvertrag mit dem Lebensmittel-Discounter, so teilt der Sprecher der Eigentumsgesellschaft Aidan Scully der WAZ mit, sei jetzt unterschrieben. WCBS hatte die City-Immobilie mit 18.000 Quadratmetern Nutzfläche im Jahr 2000 von dem Handelskonzern Kaufhof erworben. Im Sommer 2012 war der Mietvertrag ausgelaufen - seitdem steht das Gebäude leer.

Interessenten für obere Geschosse finden

Mit den ersten Geschäften im unteren Bereich des ehemaligen Kaufhofs hoffen die Eigentümer, auch Interessenten für Gewerbeflächen in den oberen Geschossen zu finden. Konkrete Gespräche habe man nur mit dem Betreiber eines Fitness-Studios geführt, so Scully, bisher aber erfolglos.

Umbauen werde WCBS die oberen Etagen, wenn alle Mieter für den unteren Bereich gefunden sind: „Wir gehen schrittweise vor“, sagt Scully. Konkrete Angaben zur Höhe der Umbaukosten will der Dubliner nicht machen, er spricht von „einer sehr großen Summe“.

Im August soll die untere Ebene des Kaufhofs so aufgeteilt werden, dass dort die geplanten sechs Geschäfte Platz finden. Sie werden wohl so angelegt, dass ein Zugang zu den oberen Etagen und künftigen Gewerbeflächen frei bleibt.

Kodi will Verkaufsräume übernehmen

Sind diese Vorbereitungen getroffen, will Kodi als erster Mieter die Verkaufsräume übernehmen und auf rund 700 Quadratmetern Nutzfläche ein Vorzeige-Geschäft mit ansprechender Innenausstattung und dem Fokus auf Haushaltswaren einrichten. Reinhold Kuch von der Kodi-Geschäftsführung sagt: „Wir planen eine gemeinsame Eröffnung mit Netto.“

Der Lebensmitteldiscounter nimmt diese Erklärung schweigend zur Kenntnis. Das Unternehmen sei an Oberhausen als Standort grundsätzlich interessiert - Details wolle man zum aktuellen Zeitpunkt aber nicht kommunizieren.

Einer, der sich äußert, ist Franz Muckel. Der engagierte City-Manager begleitet die Entwicklung des seit einem Jahr leerstehenden Kaufhof-Gebäudes. „Es geht voran und darüber bin ich sehr froh.“ Muckel betont: „Alle notwendigen Genehmigungen für den Umbau sind im Rekordtempo von der Stadt erteilt worden.“