Oberhausen. Das Oberhausener Bero-Center will seine Verkaufsfläche auf nahezu 30.000 Quadratmeter verdoppeln. Bis zum Frühjahr 2015 soll der Umbau fertig sein. 36 Millionen Euro kostet die Erweiterung, die Mieten werden steigen. Die Händler freuen sich auf den Ausbau - doch manche werden den Standort auch verlassen.

Das Bero-Zentrum steht vor großen Aufgaben: Der Sport-Anbieter will vergrößern, der Drogerie- und Textilmarkt auch, kleinere Flächen müssen dafür an anderer Stelle zusammengelegt und dort bestehende Geschäfte wiederum in andere Bereiche verlegt werden. Und das möglichst alles, ohne die wichtigen Kunden und die nicht weniger wichtigen Händler zu vergraulen.

Bis zum Frühjahr 2015 wird es aber wohl dauern, kündigte Architekt Bernhard Reiser zum offiziellen „Spatenstich“ an, bis der Ausbau und Wandel des heutigen Einkaufszentrums zur modernen „Mall“ vollzogen ist.

Der Spaten ist aber schon eine Weile in Aktion, entlang der Concordiastraße wird derzeit ein breiter Graben gezogen worden als Vorbereitung für die Umbauten im Straßennetz und die neuen Zufahrten im Süden und Norden zum späteren Parkhaus. 1,5 Mio Euro investiert Eigentümer Leopard Germany in den öffentlichen Straßenbau.

Verkaufsfläche wird nahezu verdoppelt

Ampeln, Leitungen, Bäume und Buslinien müssen weichen, verändert oder verschoben werden, damit das Bero-Center mit einer nahezu verdoppelten Verkaufsfläche von 30.000 qm entstehen kann.

Die Arbeiten für die Erweiterung jedoch beginnen im September. Das Parkhaus aber dürfte wohl im Dezember bereitstehen, hoffte Reiser, McDonald’s sogar noch eher – „es war uns wichtig, dass es rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft passiert“. Das neue Bero „wird aufgrund seiner Vielfalt und Aufenthaltsqualität in Zukunft auch neue Kunden anziehen und zusätzlichen Umsatz erzielen“, verspricht Centermanager Thomas Wiess-Micheel. Doch bis dahin dauert’s noch, die Angst der Investoren, Kunden während der Umbauphase zu verlieren, ist spürbar.

Mieten werden umsatzorientiert angehoben

Denn sie haben viel investiert: 36 Millionen Euro kostet das Bero mit Ost-Erweiterung und der wohl 200 Meter langen Fassade. Über den Ausbau freuen sich einige Händler, die erweitern wollen, der Bedarf sei da, sagt Reiser. Manche aber werden das Einkaufszentrum verlassen – „auf eigenen Wunsch“, betont Martin Lange als Vertreter des Eigentümers, lieber will man den bestehenden Handel bewahren. Auf zehn Jahre sind deshalb in der Regel die Ankermietverträge angelegt.

Doch durchs Center weht ein frischer Wind, der für Händler nicht nur mehr Kunden bringt: Die kostspielige Erweiterung wird die Mieten im Durchschnitt anheben. Die Händler müssen mit „branchenüblichen Mieten“ rechnen, sagt Lange: „Wir schauen uns die Umsätze jedes Geschäfts an.“ Daran werde die zukünftige Miete gemessen.

Gastronomie stellt um

Alles andere als trist soll sie werden: Architekt Bernhard Reiser schwebt eher etwas „Fröhliches“ für die Fassade vor. Bestehen wird sie höchstwahrscheinlich aus gepressten Steinwollplatten.

Doch derzeit überlegt man, ob die Flächen nicht mit Motiven von Menschen oder Stadtansichten lebendiger wirken können. Der Besucher soll sich mit dem Center identifizieren können.

Drinnen gestaltet man ebenso die Gastronomie um: Ein sogenannter Food Court (Essensplatz) mit fünf unterschiedlichen Geschäften um einen zentralen Sitzbereich soll für mehr Aufenthaltsqualität sorgen. Dort sollen ebenso regelmäßig Ausstellungen und Aktionen stattfinden.

Weitere neue Geschäfte will das Center im Laufe der nächsten Monate ankündigen.