Oberhausen. Pater Stefan Tertünte vom Ökumenischen Kirchenzentrum hat Oberhausen in Richtung Rom verlassen. Auf ihn warten neue Herausforderungen

Acht Jahre wohnte Pater Stefan Tertünte im Dehon-Haus an der Falkensteinstraße. Jetzt hat der 47-Jährige Oberhausen verlassen, um neue Aufgaben in Rom zu übernehmen. „Nein, ich werde nicht die rechte Hand des Papstes“, sagt Tertünte lachend. In Zukunft wird er die Ordensleitung der Herz-Jesu-Priester, wie die Dehonianer auch genannt werden, bei der Ausbildung neuer Mitbrüder unterstützen und deren Schulungen im Inland und Ausland übernehmen.

Auch wenn er sich auf die neue Herausforderung freut, fällt ihm der Abschied dennoch schwer: „Für uns gehört ein regelmäßiger Orts- und Aufgabenwechsel aber zum Leben dazu“, sagt Tertünte. Ursprünglich habe er Oberhausen bereits vor einigen Jahren verlassen sollen, diesen Ruf aber noch abwenden können: „Ich hatte damals noch viel zu erledigen und wollte die Zeit hier ehrlich gesagt auch noch etwas länger genießen.“

Seelsorger im Kirchenzentrum am Centro

Stefan Tertünte gehört zu den Mitbegründern des Dehonhauses im ehemaligen Pfarrhaus St. Michael und hat die Zeit in der kleinen Kommunität sehr genossen: „Wir haben uns viel Zeit genommen, miteinander unser Leben und unseren Glauben zu teilen und es war eine sehr schöne Erfahrung“, sagt Tertünte.

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In den vergangenen Jahren hat der Pater im Kirchenzentrum am Centro als Seelsorger mitgearbeitet: „Was ich hier erlebt habe hat mich in meinem Denken, wie Kirche sein sollte, geprägt“, sagt Tertünte. Im Kirchenzentrum habe er mit Menschen Gottesdienste feiern können, die fünf Minuten vorher noch nichts von der Existenz dieses Angebotes wussten. „Diese überraschenden Begegnungen mit den Menschen machen diesen Ort sehr spannend.“

Die Zusammenarbeit genossen

Ein solch ökumenisches Angebot gebe es im Umfeld von Einkaufszentren nur sehr selten und er habe die Zusammenarbeit mit seinem evangelischen Kollegen sehr genossen. „Ich werde allergisch, wenn Leute im katholischen Universum abschätzig über andere Kirchen sprechen ohne diese zu kennen“, erklärt der Katholik.

„Natürlich wäre es schön mitzuerleben, wie sich das Kirchenzentrum weiter entwickelt“. Doch dafür ist jetzt jemand anders zuständig: Sein Amt im Kirchenzentrum wird für ein Jahr der Diplomtheologe Constantin Rhode übernehmen, anschließend soll erneut ein Herz-Jesu-Priester nach Oberhausen kommen.

Viel erreicht und viel Gutes erlebt

Er verlasse Oberhausen mit dem Gefühl, viel erreicht und viel Gutes erlebt zu haben.

Das Gefühl „mit Freude und Spaß mitten unter den Menschen zu arbeiten und ihnen zu begegnen“ werde ihm ebenso fehlen wie das Leben in der kleinen Kommunität. Und noch etwas wird er vermissen: „Den Anblick des Gasometers im Sonnenuntergang, wenn man von der Dellwiger Brücke auf den Kanal blickt.“