Oberhausen. Die Bilanz der Verbraucherzentrale Oberhausen: Es gibt viele Probleme mit Internet- und Telefonanbietern. Doch auch Erfolg bei Bezahlseiten.
Mit dreisten Firmen, die Bürger am Telefon abzocken, hat die Verbraucherzentrale (VZ) an der Lothringer Straße trotz eines gesetzlichen Verbots noch immer zu kämpfen. Das sagte Angelika Wösthoff, Leiterin der VZ, im Rahmen der Jahresbilanz 2012. Auch Kaffeefahrten und dubiose Mahnbriefe gehören noch immer zu den Ärgernissen der Bürger.
Unerlaubte Telefonwerbung
Probleme mit Internet- und Telefonverträgen bildeten das Beschwerdethema Nummer eins der Oberhausener. 30 Prozent der 9884 Ratsuchenden kämpften 2012 mit undurchsichtigen Verträgen, die sie zu horrenden Summen verpflichteten. 15 Prozent der Verbraucher wendeten sich mit defekten Elektro- oder Haushaltsgeräten an die VZ.
Wegen allgemeiner Dienstleistungen wie Handwerksarbeiten suchten 14 Prozent die Beratungsstelle auf. Um finanzielle Nöte in Form von Versicherungen oder Geldanlagen ging es ebenfalls bei 14 Prozent der Verbraucher. Probleme mit Stromverträgen hatten acht Prozent. Wenn Kunden den Anbieter wechseln wollen, käme es vermehrt zu Schwierigkeiten, so Wösthoff.
Erfolge der Verbraucherzentrale
Zu schaffen macht der Leiterin der VZ und ihren Mitarbeitern aber vor allem eins: „Obwohl es verboten ist, reißt Telefonwerbung nicht ab.“ Dabei suchen fragwürdige Unternehmen gezielt nach Senioren, um an ihre Daten wie Name, Alter, Wohnort und auch Kontonummer zu gelangen. Einige Tage später bekommen die Angerufenen Verträge zugeschickt. Die Verbraucherzentrale fordert nun gesetzliche Nachbesserung. Verträge sollten erst gültig werden, wenn sie unterschrieben zurückgeschickt werden.
Aber nicht nur Beschwerden verzeichneten die Mitarbeiter der VZ, auch Erfolge gehören zur Jahresbilanz 2012: Ein neues Telekommunikationsgesetz verbesserte die Serviceleistung von Unternehmen. Bei einem Umzug dürfen Kunden nun ihren Telefonvertrag mitnehmen, reicht die Netzqualität im neuen Heim nicht aus, ist auch eine Kündigung möglich.
Im Bereich Internet konnte die Verbraucherzentrale NRW durchbringen, dass Bezahl-Internetseiten mit einem „Knopf“ gekennzeichnet werden, der diese als kostenpflichtig ausweist. Seitdem sind 92 Prozent dieser Internetseiten verschwunden.
Dennoch nehme die Arbeit am Verbraucher kein Ende, weiß Wösthoff: „Kriminelle lassen sich immer etwas Neues einfallen.“