Oberhausen. 100 Oberhausener Polizeibeamte kontrollierten bei einer Schwerpunktaktion mit elf weiteren Behörden Fahrzeuge und Personen. Routen von Banden im Fokus
In einer groß angelegten Aktion mit elf weiteren Polizeibehörden des Ruhrgebiets hat die Oberhausener Polizei im Kampf gegen den Wohnungseinbruch am gestrigen Donnerstag ein weiteres Zeichen gesetzt: Allein in Oberhausen fahndeten 100 Beamte von den frühen Morgenstunden bis in den Abend hinein gezielt nach Einbrechern. Es war die zweite Schwerpunktaktion dieser Art.
Sechs Kontrollstellen im Stadtgebiet
Dazu kontrollierte die Polizei an sechs Standorten an der König-, Erlen-, Essener- und Nathlandstraße Fahrzeuge und Personen. Diese Stellen seien nach der Auswertung früherer Straftaten als besonders erfolgversprechend ausgewählt worden, hieß es. Zudem gab es ruhrgebietsweit Kontrollen auf Autobahnen.
Bis zum Nachmittag nahm die Oberhausener Polizei eine Person fest, die im Zusammenhang mit einem Büroeinbruch steht. Eine weitere Person sei zur Vollstreckung eines Haftbefehls wegen Verstößen gegen das Ausländergesetz festgenommen worden. Zwei andere Verdächtige seien zur Durchführung erkennungsdienstlicher Maßnahmen in Gewahrsam genommen worden.
Der Polizei geht es aber nicht nur um den kurzfristigen Erfolg. Sie will städteübergreifend einen Datenverbund aufbauen, aus dem sich Rückschlüsse ziehen lassen, „um gezielt gegen Tätergruppen vorgehen zu können“, so ein Polizeisprecher. „Wir haben wieder wichtige Informationen über Personen, Strukturen und Reisewege der Einbrecherbanden erhalten“, lautet denn auch das Fazit von Polizeipräsidentin Kerstin Wittmeier.
Einen Teil der Einbrüche verüben demnach reisende südosteuropäische Banden. Betroffen sind nach den Erkenntnissen im Revier vor allem Großstädte wie Oberhausen, die in der Nähe von Hauptverkehrsadern liegen. „Die Banden kommen und flüchten nach den Einbrüchen über Autobahnen und Bundesstraßen“, erläuterte die Polizeipräsidentin. „Einbrecher machen nicht vor Behörden- oder Stadtgrenzen halt.“
Bei einem Drittel aller Taten scheiterten die Einbrecher
In Oberhausen blieb die Zahl der Wohnungseinbrüche im Vorjahr konstant auf einem hohem Niveau. 2012 registrierte die Polizei insgesamt 831 Wohnungseinbrüche. Das war ein leichter Rückgang um 3,1 Prozent. Die Zahl der Geschäftseinbrüche ging um fast 20 Prozent zurück.
Schon bei der Vorlage der Zahlen hatte Wittmeier angekündigt, dass die Bekämpfung von Wohnungseinbrüchen ein Schwerpunkt der Arbeit ihrer Behörde bleiben werde. Neben Großaktionen wie der gestrigen setzt die Polizei dabei auch auf ihre Aufklärungskampagne „Riegel vor!“ und geht zum Beispiel mit Info-Ständen in die Stadtteile. Gestern etwa betrieben Beamte auf dem Markt in Schmachtendorf Aufklärungsarbeit.
Das zeigt Erfolge: In mehr als einem Drittel aller Oberhausener Taten scheiterten die Einbrecher, weil eine gute Sicherung der eigenen vier Wände mit zusätzlichen Riegeln und Alarmanlagen die Täter aufhielten. „Wir suchen den Schulterschluss mit allen Oberhausener Bürgerinnen und Bürgern. Denn nur gemeinsam können wir die Einbruchskriminalität effektiv bekämpfen und den Tätern einen Riegel vorschieben“, appellierte Wittmeier.