Oberhausen. . Bei der Extraschicht ist in diesem Jahr ordentlich Musik drin: Das liegt bei der Nacht der Industriekultur am Samstag, 6. Juli, ausnahmsweise nicht am Programm, sondern an einer Besonderheit am Spielort Oberhausen: Zeitgleich mit dem Besucher-Marathon in zahlreichen Kultureinrichtungen spielen die Metal-Legenden von Iron Maiden quasi außer Konkurrenz auf dem Freigelände hinter der König-Pilsener-Arena ein Konzert.
Das hat aber Folgen: Auf klangliche Projekte wird im benachbarten Gasometer vorsichtshalber verzichtet. „Obwohl der Schall des Konzerts durch den Bahndamm ja nicht direkt auf den Gasometer trifft“, wie Sprecher Thomas Machoczek erklärt.
Dennoch werden sich rohe Gitarrenklänge an den gewaltigen Platten des Gasometers brechen. Doch selbst wenn Meditation in der Tonne ziemlich schwierig sein dürfte, ist hier eine Menge los. Die Organisatoren der Ruhr Tourismus GmbH haben es auf ihren Faktenzettel geschrieben: „50 Spielorte, 2150 Künstler, zwölf Zechen – und eben auch: ein Christo.“
Das „Big Air Package“ lädt von 18.30 Uhr bis 0.30 Uhr zu stündlichen Führungen ein. Auch das 117 Meter hohe Panoramadach hat geöffnet. Jenseits der Konrad-Adenauer-Allee locken gleich drei Attraktionen: In der Ludwig-Galerie können Kulturinteressierte stündlich durch die Ausstellung „Weegee“ schlendern und so Bilder aus dem nächtlichen New York der 30er bis 50er Jahre bestaunen. Auch Christos Originalentwürfe von Big Air Package sind hier ausgestellt. Die Malschule beteiligt sich, Schüler führen Kinder durch die Galerie.
Beide Brückenenden werden bespielt
Die Emscherkunst bietet nah am Gewässer im Künstlerdorf sogar Übernachtungsmöglichkeiten in einem Zelt an. An der Brücke „Slinky Springs to Fame“ gibt es einen Doppelpack: Beide Brückenenden werden bespielt, wobei dieser Ausdruck wörtlich zu nehmen ist. Das Theater führt am Spiralgewinde launige Stück rund um das Thema Wasser auf. Die „Helden des Wasserhahns“ (18.30 Uhr) treffen auf die Revue „Nowhere Men“ (21.30 / 23.30 / 0.30 Uhr) mit Songs der Swinging Sixties.
Etwas auf die Ohren gibt es auch im LVR-Industriemuseum Zinkfabrik Altenberg, Hansastraße 20: Hier startet um 19 Uhr und 21 Uhr eine Historische Modenschau. 150 Jahre nach der Gründung der Gemeinde Oberhausen werden die Epochen der Stadtgeschichte mit Kostümen und Musik vom Biedermeier bis zur Hippiemode aufgerollt. Die Schmiedestation hat sich längst als beliebte Anlaufpunkt der Nacht der Industriekultur etabliert. Die Dauerausstellung hat durchgehend geöffnet.